Mord und Kriegsverbrechen: Welches Urteil erwartet zwei mutmaßliche IS-Terroristen?

Düsseldorf - Zwei mutmaßliche IS-Terroristen müssen sich von diesem Donnerstag (13.30 Uhr) an vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf wegen Kriegsverbrechen verantworten. Einem von ihnen wird auch Mord vorgeworfen, wie das Gericht mitgeteilt hat. Die 33 und 39 Jahre alten Männer sollen sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert haben.

Vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf müssen sich zwei mutmaßliche IS-Terroristen verantworten. (Symbolbild)
Vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf müssen sich zwei mutmaßliche IS-Terroristen verantworten. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/dpa

Beide Syrer waren im März 2023 in Deutschland festgenommen worden, der 39-Jährige im hessischen Wiesbaden. In Deutschland soll er dann in einem Aufnahmelager im niedersächsischen Marschacht gemeldet gewesen sein, sich aber überwiegend bei seinen Brüdern in Essen aufgehalten haben.

Der 39-jährige Angeklagte soll im Herbst 2012 in der syrischen Hauptstadt Damaskus eine bewaffnete Kampfeinheit mit bis zu 50 Kämpfern gegründet und sich der Terrorvereinigung "Ahfad al-Rasul-Brigaden" angeschlossen haben, die die syrische Führung mit Waffengewalt stürzen wollten.

Dafür verübte die Gruppierung Sprengstoffattentate auf staatliche Einrichtungen. Für einen solchen Anschlag soll er verantwortlich sein.

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Spätestens Ende 2013 lief er laut Anklage zur Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) über. Dort soll er als sogenannter Emir Kommandant von rund 200 IS-Kämpfern gewesen sein, die Gegner verschleppt und getötet haben sollen. Ihm wird unter anderem Geiselnahme mit Todesfolge vorgeworfen.

Beide Angeklagte sitzen bereits seit über einem Jahr in U-Haft

Der 33 Jahre alte zweite Angeklagte soll sich ebenfalls 2013 dem IS als Kämpfer angeschlossen haben. Er soll an einer Hinrichtung Gefangener beteiligt gewesen sein. Ihm wird auch Mord vorgeworfen.

Die Bundesanwaltschaft hatte im vergangenen Dezember Anklage erhoben. Beide Angeklagte sitzen bereits seit über einem Jahr in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bis Ende Juli 16 Verhandlungstage vorgesehen.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

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