Leichen am Rodder Maar: So schildert das Killer-Paar die Morde

Von Mona Wenisch

Koblenz/Landkreis Ahrweiler - Der 41 Jahre alte Angeklagte hat im Mordprozess gegen ein ehemaliges Paar zugegeben, zwei Menschen getötet zu haben. "Ich habe großes Unrecht getan", sagte der Mann zu Beginn des Prozesses am Landgericht Koblenz.

Im Oktober waren die beiden verbrannten Leichen am Rodder Maar im Landkreis Ahrweiler entdeckt worden.
Im Oktober waren die beiden verbrannten Leichen am Rodder Maar im Landkreis Ahrweiler entdeckt worden.  © Thomas Frey/dpa

Er und eine 51 Jahre alte Frau sind wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes in zwei Fällen angeklagt. Am ersten Prozesstag unterschieden sich die von der Staatsanwaltschaft und den Angeklagten vorgetragenen Versionen der Taten deutlich.

Laut Anklage soll das damalige Paar die zwei Männer aus Habgier und Heimtücke getötet haben. Beide Opfer im Alter von 61 und 28 Jahren kannten demnach die Angeklagte - hatten miteinander aber nichts zu tun.

Im Oktober 2024 waren zwei verbrannte Leichen am Rodder Maar im Landkreis Ahrweiler gefunden worden. Laut Staatsanwaltschaft sollen die deutschen Angeklagten die beiden Männer in einer Holzkiste dort hingebracht und verbrannt haben.

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Das Paar habe an das vermeintliche Vermögen des einen Mannes kommen wollen. Nach der Tat hätten sie versucht, einen Laptop und ein E-Bike des Opfers zu verkaufen.

Bei dem anderen Mann habe das Paar verhindern wollen, dass er in das Haus der Angeklagten ziehe. Beide sollen sie an zwei unterschiedlichen Tagen in das Untergeschoss des Hauses gelockt haben.

Dort habe der Angeklagte einen Mann mit einem Messer und einem Vorschlaghammer, den anderen mit einem Fausthammer und einem Vorschlaghammer verletzt und getötet. Die Frau habe die Hand- und Fußgelenke der Männer mit Paketklebeband gefesselt.

Angeklagter berichtet von Alkoholsucht, Frau bestreitet ihre Beteiligung an der Tat

Vor dem Landgericht hat der Mordprozess gegen das ehemalige Paar begonnen.
Vor dem Landgericht hat der Mordprozess gegen das ehemalige Paar begonnen.  © Frederik von Erichsen/dpa

Der Angeklagte stellte die Taten in seiner vorgelesenen Einlassung anders dar. Er berichtete von einer schweren Alkoholsucht, wegen der er im Maßregelvollzug gesessen habe.

Dort habe ihn die Angeklagte besucht, ihm Zuneigung gezeigt und Hoffnung auf ein gemeinsames Leben in ihrem Haus gemacht. "Dies weckte in mir große Hoffnungen", sagte er. "Ich hatte jetzt ein Ziel, für das es sich zu leben lohnte, ohne Alkohol."

Unter starkem Alkoholeinfluss sei er aber ein anderer Mensch, sagte er. In der Zeit, in der die beiden Taten begangen wurden, habe der Angeklagte nach eigenen Angaben Klinikurlaub gehabt.

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Bei der ersten Tat sei er mit dem Opfer aneinandergeraten und habe dann letztendlich ein Messer gezogen. Das zweite Opfer habe er gegen die Wand geworfen und dann auf den Kopf eingeschlagen.

"Ich kann heute rückblickend selbst nicht mehr verstehen, warum ich das alles so machen konnte", sagte er. Bei der Einlassung weinte er und machte immer wieder kleine Pausen.

Die Frau bestritt in einer von ihrer Anwältin vorgetragenen Einlassung, bei den Taten im Untergeschoss dabei gewesen zu sein. Sie sei in ihrer Wohnung im ersten Stock geblieben und habe nur verbalen Streit gehört, sagte die Anwältin.

Titelfoto: Thomas Frey/dpa

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