15 Monate alte Tochter starb durch "massive Gewalt": Eltern schweigen zu Vorwürfen

Dessau-Roßlau - Ein Jahr nach dem Tod eines 15 Monate alten Mädchens muss sich ein Paar wegen Totschlags und schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen vor dem Landgericht in Dessau-Roßlau verantworten.

Der Prozess gegen zwei Eltern beginnt am heutigen Dienstag in Dessau-Roßlau. (Symbolbild)
Der Prozess gegen zwei Eltern beginnt am heutigen Dienstag in Dessau-Roßlau. (Symbolbild)  © 123RF/simpson33

Der 27 Jahre alte Mann und die 22-jährige Frau äußerten sich zu Beginn des Prozesses am Dienstag nicht zu den Vorwürfen.

Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden Angeklagten ihre Tochter so schwer misshandelt haben, dass sie an den Folgen starb. Das Mädchen erlitt den Angaben zufolge ein Schädelhirntrauma. Es sei wenig später im Krankenhaus an einer Hirnschwellung gestorben.

Weder ein Unfall noch Unachtsamkeit könnten zu derartigen Verletzungen führen, sagte der Staatsanwalt. Man habe zudem ältere Spuren am Körper des Kindes entdeckt.

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Zum Prozessauftakt sagte eine Rettungssanitäterin aus. Das Kind sei augenscheinlich in einem sehr schlechten Zustand gewesen, der Kopf geschwollen, sagte die Zeugin.

Zudem sei das Kind nach ihrer Ansicht für seine 15 Monate sehr leicht und dünn gewesen, sagte sie. Die Rettungssanitäterin war am Ort, nachdem ein Bekannter des Paares im Januar 2022 kurz vor Mitternacht den Notruf alarmiert hatte.

Der angeklagte Familienvater sitzt in Untersuchungshaft, die angeklagte Frau ist auf freiem Fuß. Das Paar aus Syrien lebt mit einem Sohn in Wittenberg. Das Landgericht hat weitere Verhandlungstermine bis zum 17. Februar anberaumt.

Originalmeldung von 6.20 Uhr; durchgehend aktualisiert um 15.17 Uhr

Titelfoto: 123RF/simpson33

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