Görlitz - Weil er mit einer Axt auf seinen Nachbarn losgegangen sein soll, sitzt Thomas S. (51) jetzt auf er Anklagebank im Landgericht Görlitz. Der gelernte Industriekaufmann muss sich wegen versuchten Totschlags verantworten.
Im April hatte er seinen langjährigen Nachbarn Peter Paul W. (69) auf dessen Grundstück in Seifhennersdorf attackiert.
"Ich spürte einen Handgriff ins Genick, drehte mich um und bekam einen Faustschlag ins Gesicht", so das Opfer im Zeugenstand. Dabei blieb es nicht.
Als Peter Paul kurz danach an der Garage war, ging Thomas wieder auf ihn los. Das Opfer floh in sein Auto, verriegelte die Türen.
Laut Anklage trollte sich Thomas zwar, kam aber wenig später mit einer Spaltaxt zurückgerannt. Diesmal flüchtete der Rentner in seine Garage, wehrte sich mit einem Besenstiel.
Das Opfer beschrieb, dass der Täter die Axt zwar vor sich hielt, aber fallen ließ, stattdessen mit der Faust zuschlug. Dennoch wertet die Justiz den Fall bisher als versuchten Totschlag. Der Verteidiger argumentiert dagegen, dass es keinen Axthieb gab.
Thomas, seit dem Vorfall in U-Haft, schweigt.
Prozess in Görlitz: Urteil wird im November erwartet
Auch der Grund für den Zoff ist bislang unklar. Peter Paul: "Weshalb er uns so tyrannisiert? Ich weiß es nicht. Wir trauten uns nicht mehr in den Garten." Das Gericht muss nun weitere Zeugen hören. Im Prozess sitzen auch zwei Gutachter.
Ein Urteil soll Ende November fallen.