Von Martin Oversohl
Stuttgart - Nach dem Tod einer Sprachlehrerin in Nürtingen (Kreis Esslingen) will sich ein angeklagter früherer Schüler und Partner der Frau zwar zu der Beziehung und den Mordvorwürfen äußern.
Nach dem Tod einer Sprachlehrerin in Nürtingen (Kreis Esslingen) will sich ein angeklagter früherer Schüler und Partner der Frau zwar zu der Beziehung und den Mordvorwürfen äußern.
Er werde aber erst in der kommenden Woche (10. Juli) Angaben zur Sache machen, sagte sein Verteidiger zum Prozessauftakt vor dem Stuttgarter Landgericht.
Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der 38 Jahre alte Mann die Frau Mitte Oktober 2024 aus Eifersucht in ihrer Wohnung umbrachte. Danach soll er die Leiche der 66-Jährigen in einen Bettdeckenüberzug gewickelt und in den Neckar geworfen haben, um seine Tat zu vertuschen.
Nach Angaben der Anklagevertretung lernten sich der Iraner und die Frau vor einem Jahr bei einem Sprachkurs für Asylbewerber in Nürtingen (Kreis Esslingen) kennen. Die Frau leitete ehrenamtlich den Kurs als Lehrerin.
Beide hatten laut den Ermittlern eine intime Beziehung, in der der Mann nach Angaben des Staatsanwalts "erheblich eifersüchtig" wurde. Er habe versucht, der Frau den Kontakt zu anderen Männern zu verbieten.
Frau wollte selbstbestimmtes Leben nicht aufgeben
Am Abend der Tat im Oktober 2024 sei es nach einem gemeinsamen Einkauf erneut zu einem Streit gekommen, weil die Frau nicht bereit gewesen sei, ihr selbstbestimmtes Leben aufzugeben. Daraufhin sei sie von dem 38-Jährigen erwürgt worden.
Nach der Tat sei der Mann mit dem Auto seines mutmaßlichen Opfers in die Asylunterkunft gefahren und habe mitten in der Nacht drei Stunden lang im Internet recherchiert, wie die deutsche Polizei nach Straftätern fahnde, sagte der Staatsanwalt.
"Anschließend bereitete er seine Flucht vor." Erfolglos: Vier Tage später wurde er in der Unterkunft festgenommen.