Hass auf Männer: Frau ermordet 46-Jährigen kaltblütig für Ruhm und Aufmerksamkeit
Von Tatjana Bojic
Alles in Kürze
- Frau ermordet 46-Jährigen in Göppingen
- Tat erfolgte aus Hass auf Männer und Mordlust
- Opfer wurde stranguliert und erstochen
- Frau räumte Tat ein und gab Motiv preis
- Prozess beginnt vor Landgericht Ulm
Ulm - Sie wollte laut Anklage durch eine Mordserie Ruhm und Aufmerksamkeit erlangen und so als Serienmörderin in Erinnerung bleiben. Vor dem Landgericht Ulm beginnt heute (8.30 Uhr) ein nicht alltäglicher Mordprozess.

Vor Gericht steht eine 26 Jahre alte Frau aus dem Raum Stuttgart. Die Anklage legt ihr zur Last, Mitte Oktober 2024 in Göppingen einen Mann stranguliert und mit einem Messer getötet zu haben.
Laut Staatsanwaltschaft verabredete sie sich über eine Internetplattform mit dem zufällig ausgewählten 46 Jahre alten Mann aus Göppingen für einvernehmlichen Sex bei ihm.
Die Frau habe den Mann dabei - wie verabredet - an den Händen und Beinen an einen Stuhl gefesselt. Anschließend habe sie demnach den arg- und wehrlosen Mann unvermittelt mit einem Seil am Hals stranguliert.
Als dieser sich zu wehren versuchte, habe sie mehrfach mit einem Küchenmesser auf den Rücken und Brustbereich eingestochen. Der 46-Jährige starb noch am Tatort an den dabei erlittenen massiven Verletzungen.
Im Rahmen von intensiven Ermittlungen durch die Sonderkommission "Schiefer" wurde die Tatverdächtige drei Tage später wegen des Verdachts des Mordes festgenommen. Die Frau räumte die Tat ein. Es habe sich um das einzige Treffen mit dem späteren Opfer gehandelt, sagte sie.
Das Motiv der Frau: Hass auf Männer und Mordlust

Die 26-Jährige räumte laut Staatsanwaltschaft ein, sie habe im Oktober den Entschluss gefasst, Männer zu töten. Ihre Aussage bei der Polizei war, dass sie alle Männer wegen angeblich an ihr begangenen Vergewaltigungen und Misshandlungen hasse und sich dafür nun stellvertretend an zufällig ausgewählten Männern rächen wolle.
Die Staatsanwaltschaft bewertet das Verhalten der Frau aufgrund der Tatortbefunde und ihren eigenen Angaben als heimtückischen Mord aus Mordlust und aus niedrigen Beweggründen.
Die Klärung der Frage, ob und gegebenenfalls wie die Schuldfähigkeit der Angeschuldigten aufgrund psychischer Erkrankungen beeinträchtigt war, werde in der Hauptverhandlung zu klären sein. Seit ihrer Festnahme Mitte Oktober sitzt die Frau in Untersuchungshaft.
Titelfoto: Stefan Puchner/dpa