Ehepaar brutal an Weihnachten ermordet: Jetzt soll das Urteil fallen

Nordhausen/Mühlhausen - Im Prozess um einen Doppelmord in Nordhausen zur Weihnachtszeit vor zwei Jahren wird am Freitag ab 11.30 Uhr vor dem Landgericht Mühlhausen ein Urteil erwartet.

Das Ehepaar war noch im Schlafanzug tot im Hinterhof gefunden worden.
Das Ehepaar war noch im Schlafanzug tot im Hinterhof gefunden worden.  © DPA

Die Staatsanwaltschaft wirft einem 57-Jährigen aus Nordhausen vor, an Heiligabend 2018 einen Mann und dessen Ehefrau mit mehreren Messerstichen getötet zu haben.

Der Deutsche hatte die Tat in weiten Teilen bereits im Prozessverlauf eingeräumt. Auch hatte er sich bei den Kindern des Ehepaars entschuldigt. Bei den Opfern handelte es sich um eine 80-Jährige und ihren 82 Jahre alten Ehemann.

Dem Angeklagten droht lebenslange Haft. Staatsanwaltschaft und Nebenkläger hatten beantragt, unter anderem wegen Doppelmordes die besondere Schwere der Schuld festzustellen. Der Verteidiger beantragte lebenslange Haft, wie für Mord gesetzlich vorgeschrieben.

Vor dem Landgericht in Mühlhausen wird der Fall verhandelt.
Vor dem Landgericht in Mühlhausen wird der Fall verhandelt.  © DPA

Angeklagter muss lebenslang hinter Gitter

Update 13.29 Uhr: Wegen des Doppelmords an einem Ehepaar in Nordhausen ist der 57 Jahre alte Mann zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Mühlhausen stellte außerdem die besondere Schwere der Schuld fest. Mit dem Urteil entsprachen die Richter den Anträgen von Staatsanwaltschaft und Nebenklägern. "Sie haben zu Heiligabend 2018 eine schreckliche Tat begangen. Zwei Menschen mussten sterben", sagte der Vorsitzende Richter Gerd Funke in der Urteilsbegründung. Der Verteidiger hatte gefordert, auf die Feststellung der Schwere der Schuld zu verzichten.

Nach Auffassung des Gerichts gab es ein Gerangel im Wohnhaus der beiden Opfer, bei dem der Angeklagte den 82-Jährigen schubste. Aus Angst, dafür Ärger zu bekommen, tötete er die 80-Jährige Ehefrau mit zwei Stichen in den Brustkorb. Sie hatte sich ihm bei dem Gerangel in den Weg gestellt. Auf der Suche nach einem Handy habe der Mann auch Geld eingesteckt. Anschließend tötete er den 82-Jährigen im Hof - ebenfalls aus Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen.

Titelfoto: DPA

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