Rassistischer Angriff in Erfurter Straßenbahn: Strafe des Täters wird reduziert

Erfurt - Im wieder-aufgerollten Prozess wegen eines rassistischen Angriffs in einer Erfurter Straßenbahn ist das neue Strafmaß für den Angeklagten reduziert worden.

Für den Angeklagten ist das Strafmaß im wieder-aufgerollten Prozess geringer ausgefallen. (Archivbild)
Für den Angeklagten ist das Strafmaß im wieder-aufgerollten Prozess geringer ausgefallen. (Archivbild)  © Marcus Scheidel/MAS Bildagentur


Das Landgericht Erfurt verurteilte den heute 43-Jährigen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren, wie ein Sprecher des Landgerichts nach der Urteilsverkündung am Dienstag mitteilte.

Im Oktober hatte das Gericht den Deutschen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung zu vier Jahren und neun Monaten Haftstrafe verurteilt. Seine Tat sei rassistisch einzuordnen, hieß es.

Das Urteil von Oktober hatte der Bundesgerichtshof (BGH) in Teilen aufgehoben. Der BGH hatte unter anderem ungenaue Angaben in der Urteilsbegründung bemängelt. So hätte etwa genauer begründet werden müssen, weshalb die Tritte und Schläge des Angeklagten lebensbedrohlich gewesen seien. Der grundsätzliche Schuldspruch war aber nicht infrage gestellt worden.

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Der nun erneut verurteilte Mann hatte im April 2021 einen damals 17-jährigen Syrer in einer Straßenbahn in Erfurt brutal angegriffen und rassistisch beleidigt. Videos der Attacke gingen damals durch die sozialen Medien.

Von der neuen Strafe gilt ein Monat wegen der langen Dauer des Verfahrens als bereits vollstreckt, sagte der Gerichtssprecher.

Titelfoto: Marcus Scheidel/MAS Bildagentur


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