Rechtsextremist brutal verprügelt: Ex-Linksextremist räumt Tatbeteiligung ein

Meiningen - Im Prozess wegen eines Überfalls auf einen Rechtsextremen in Eisenach hat der Angeklagte seine Tatbeteiligung eingeräumt.

Das Verfahren begann am Montag unter massivem Polizeischutz. (Symbolfoto)
Das Verfahren begann am Montag unter massivem Polizeischutz. (Symbolfoto)  © Carsten Rehder/dpa

Zum Auftakt des unter massivem Polizeischutz stattfindenden Verfahrens gestand der 30-Jährige am Montag vor dem Landgericht Meiningen, das spätere Opfer ausgespäht zu haben, damit ihn andere Linksextreme überfallen konnten.

Der Rechtsextremist war im Dezember 2019 vor seinem Wohnhaus in Eisenach angegriffen und laut Staatsanwaltschaft mit Fäusten und Pfefferspray traktiert worden.

Der 30-Jährige gilt als Kronzeuge im Verfahren vor dem Oberlandesgericht Dresden gegen die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. In dem Prozess in Meiningen schilderte der Angeklagte ausführlich sein Leben. Er sei in Bayern aufgewachsen und habe ein "gutes Elternhaus gehabt", sagte er.

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Schon in der Schule sei er in Kontakt mit politischen Ideen gekommen und in einer Gruppe der Jugend-Antifa aktiv gewesen. Dann habe er sich weiter radikalisiert und Gewalt als legitimes Mittel im politischen Meinungskampf angesehen. Inzwischen sei er aus der linksextremen Szene ausgestiegen, sagte der Angeklagte.

Er habe heute ganz andere Ziele im Leben: "Ich möchte einfach ein bürgerliches Leben führen, mit Reihenhaus am besten."

Titelfoto: Carsten Rehder/dpa

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