Fast 45 Jahre nach John Lennons Ermordung: Täter äußert sich erstmals zu seiner Tat
New York - Mark David Chapman (70) war damals erst 25 Jahre, als er am 8. Dezember 1980 John Lennon (†40) vor dem "Dakota Building" in New York erschoss. In der aktuellen Bewährungsanhörung des Schützen in Green Haven (USA) wurde erstmal das Motiv des Täters bekannt. Die "New York Post" veröffentlichte im Zuge dessen Ausschnitte aus dem offiziellen Protokoll des Bewährungsausschusses.

Es war abends, als die Limousine des Musikers und seiner Frau Yoko Ono (heute 92) am Straßenrand hielt. Das Paar stieg aus dem Wagen und ging in die Richtung des Gebäudes - dann schlug der Täter zu.
Der Mörder des Beatle-Bandmitgliedes beichtete, er hätte Lennon nur aus einem rein egoistischen Grund umgebracht. "Ich hatte den Wunsch, jemand zu sein", erklärte der Verurteilte.
Des Weiteren zitierte die "New York Post" aus den gerichtlichen Aufzeichnungen: "Das war leider nur für mich und nur für mich, und es hatte ausschließlich mit seiner Popularität zu tun".
Der damalige Richter verurteilte den Schützen zu einer lebenslangen Haftstrafe. Obwohl Chapman mehrfach seine Reue beteuerte, lehnte die zuständige Kommission seinen Antrag auf vorzeitige Entlassung immer ab.
Anfang dieser Woche reichte Chapman erneut einen Antrag auf frühzeitige Entlassung ein, welchen die Bewährungskommission wegen "fehlendem Schuldgefühl" ablehnte. Eine erneute Anhörung ist erst 2027 wieder möglich.

John Lennon gab seinem Mörder kurz vor der Tat noch ein Autogramm

In seiner Anhörung schilderte der Täter, er habe Monate zuvor den Mord an Lennon geplant. Nur wenige Stunden vor seinem Ableben gab der Sänger seinem Todesschützen sogar noch ein Autogramm.
Bis zu seinem nächsten Antrag verbringt Chapman seine Zeit demnach mit zahlreichen Bibelstudien und gemeinschaftlichen Spielen.
Titelfoto: Fotomontage/HO / NEW YORK STATE DOC / AFP/PIERRE ANDRIEU / AFP