Mord an Seckin Caglar (†16) vor 32 Jahren in Köln: Massengentest wird fortgesetzt

Köln - Im Zuge der Ermittlungen zu einem 32 Jahre zurückliegenden Mordfall in Köln sind am Sonntag bei einem zweiten Massengentest-Termin weitere Testungen vorgenommen worden.

Ein Polizeibeamter demonstriert in einer gestellten Szene vor Beginn eines DNA Massentests die Abnahme einer Speichelprobe.
Ein Polizeibeamter demonstriert in einer gestellten Szene vor Beginn eines DNA Massentests die Abnahme einer Speichelprobe.  © Henning Kaiser/dpa

Zwischen dem Start um 10 Uhr am Sonntagmorgen und 16 Uhr am Nachmittag gaben rund 75 Männer einen Test ab, teilte eine Sprecherin der Kölner Polizei auf dpa-Anfrage mit. Beim ersten Termin am vergangenen Wochenende hatten rund 200 Männer den Test absolviert.

Die Polizei hat insgesamt 355 Männer, die 1991 einen Bezug zum rechtsrheinischen Stadtteil Poll hatten, zur Teilnahme an der DNA-Reihenuntersuchung aufgefordert.

Die Sprecherin erklärte weiter, dass man bis zum Ende des zweiten Test-Tages um 18 Uhr auf insgesamt 280 bis 290 Testungen hoffe. Durch den Abgleich der DNA-Tests mit Spuren vom Tatort hoffen die Ermittler, den Mord an einer Jugendlichen aufklären zu können.

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Die 16-jährige Seckin Caglar war am 16. Oktober 1991 auf dem Rückweg von der Arbeit aus der Straßenbahn gestiegen und verschwunden. Am nächsten Tag wurde ihre Leiche hinter einem Gebüsch nahe der Haltestelle in Poll gefunden.

Das Mädchen war sexuell missbraucht und erwürgt worden.

Was passiert mit den Personen, die dem Test fernbleiben?

Am Montag wolle man nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Köln im Idealfall noch am Vormittag über das weitere Prozedere informieren, etwa über den Zeitpunkt, zu dem Ergebnisse vorliegen oder wie man mit den Personen umgeht, die den Testungen ferngeblieben sind.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft hatte schon vor dem Massengentest betont, dass die Abgabe einer Speichelprobe freiwillig sei. Aber: "Wenn jemand nicht mitmacht, werden wir uns diese Person natürlich genauer anschauen."

Die Sprecherin der Polizei sagte, dass ein dritter Termin für einen Massengentest erstmal nicht vorgesehen sei.

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

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