Ärztin verhökert gefälschte Corona-Atteste im ganz großen Stil: Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt

Dresden - Eine Ärztin aus Sachsen soll gefälschte Corona-Atteste im ganz großen Stil verhökert haben. Mindestens 60.000 Euro soll die Frau so eingenommen haben. Die Ermittler vermuten, dass die Medizinerin deutschlandweit agierte.

Deutschlandweit wurden 84 Objekte durchsucht, 317 Atteste wurden sichergestellt. Schwerpunkt der Aktion war Mecklenburg-Vorpommern, dort alleine wurden 71 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. (Symbolbild)
Deutschlandweit wurden 84 Objekte durchsucht, 317 Atteste wurden sichergestellt. Schwerpunkt der Aktion war Mecklenburg-Vorpommern, dort alleine wurden 71 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. (Symbolbild)  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Wie aus einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Dresden vom 30. September hervorgeht, kam es am gestrigen Donnerstag zu umfangreichen Durchsuchungen in mehreren Bundesländern. In insgesamt 84 Objekten wurden dabei 317 sogenannte "Gefälligkeitsatteste" sichergestellt. Mehrere Hundert Polizisten waren an der Aktion beteiligt.

Der Ärztin aus Sachsen wird vorgeworfen, einen schwunghaften Handel mit Attesten aller Art geführt zu haben. Befreiung von der Maskenpflicht, unbegrenztes Impfverbot und Corona-Tests nur über den Speichel soll die Frau gegen Bargeld attestiert haben.

Pro Attest verlangte die Frau rund 25 Euro. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt: Die Beschuldigte stellte Gefälligkeitstatteste bei solchen Terminen im "Minutentakt" aus.

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Mindestens 60.000 Euro soll die Ärztin so eingenommen haben.

Offenbar reiste die Beschuldigte munter durch ganz Deutschland, um ihren Service auch vor Ort anbieten zu können. Dazu soll sie mit Heilpraktikern und sogar Bestattungshäusern kooperiert haben - gegen Gewinnbeteiligung stellten sie der Frau ihre Geschäftsräume zur Verfügung, organisierten Sammeltermine und kümmerten sich um die "Bestellungen".

In diesem Zusammenhang ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen weitere Beschuldigte wegen des Verdachts der Beihilfe zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse.

Der Betrugskomplex um die Fake-Atteste ist enorm: Ermittlungsgruppe "Atteste" eingerichtet

Mit erfundenen Gesundheitszeugnissen hat die Ärztin aus Sachsen mindestens 60.000 Euro verdient. Offenbar reiste sie durch die ganze Bundesrepublik, um ihren Kunden an deren Wohnort die Atteste zu verkaufen. (Symbolfoto)
Mit erfundenen Gesundheitszeugnissen hat die Ärztin aus Sachsen mindestens 60.000 Euro verdient. Offenbar reiste sie durch die ganze Bundesrepublik, um ihren Kunden an deren Wohnort die Atteste zu verkaufen. (Symbolfoto)  © Daniel Reinhardt/dpa

Die Staatsanwaltschaft beschäftigt sich offenbar schon länger mit der Dame. Bereits im März dieses Jahres durchsuchte die Polizei die Praxis und Wohnräume der Ärztin.

Aufgrund des enormen Umfangs der sichergestellten Beweise hat die Dresdner Polizei eigens die Ermittlungsgruppe "Atteste" ins Leben gerufen. Sieben Beamte kümmern sich derzeit ausschließlich um die vielen Folgeverfahren, die auf die Inhaber der falschen Atteste zukommen könnten.

Pikant: Auch vier Polizisten aus Sachsen sollen sich bei der Medizinerin mit falschen Gesundheitszeugnissen eingedeckt haben.

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Die Staatsanwaltschaft Dresden geht von langwierigen Ermittlungen aus.

Titelfoto: Montage: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa, Daniel Reinhardt/dpa

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