Von Holger Mehlig und Stefan Kruse
Berlin - Ein 28-Jähriger hat einem Polizisten im Berliner Stadtteil Neukölln mit einem Messer in den Hals gestochen und ihn schwer verletzt. Nun ist der Tatverdächtige wieder auf freien Fuß.
"Momentan gibt es keine gesicherten Erkenntnisse für einen gezielten Messereinsatz", sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin zur Begründung.
Es bestehe kein dringender Tatverdacht für ein gezieltes Tötungsdelikt. Die rechtliche Wertung der Tat sei indes noch nicht abgeschlossen.
Nach ersten Ermittlungen stach der 28-Jährige den Polizisten gestern Abend vor einem Polizeirevier im Rollbergkiez im Stadtteil Neukölln mit einem Messer in den Hals und verletzte ihn dabei lebensgefährlich.
Der Mann habe zuvor vor einer Wache ein Polizeifahrzeug beschädigt. Als ein Beamter den 28-jährigen Deutschen dann am späten Freitagabend kontrolliert habe, habe dieser ein Messer gezogen und zugestochen. Der Mann wollte laut Polizei eine Anzeige auf der Wache erstatten.
Der Beamte schwebte zunächst in Lebensgefahr und wurde in einer Klinik notoperiert. Mittlerweile befinde er sich in einem stabilen Zustand.
Erst am Donnerstag war auf einer propalästinensischen Kundgebung in Berlin ein Polizist schwer verletzt worden. Der Beamte war einen Tag zuvor nach Polizeiangaben auf der sogenannten Nakba-Demonstration in die Menge hineingerissen und "niedergetrampelt" worden.
Mittlerweile hat die Generalstaatsanwaltschaft Berlin die Ermittlungen dazu übernommen.
Erstmeldung am 7. Mai um 7.41 Uhr, aktualisiert um 11.53 Uhr.