Drohmails an Schulen sorgen am Freitag für Angst: Besteht konkrete Gefahr?
Von Marc Herwig
Essen - Massenhaft verschickte Drohschreiben haben an zahlreichen Schulen in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern für Aufregung gesorgt. Teilweise wurde daraufhin der Unterricht vorsichtshalber beendet und die Schüler wurden vorzeitig ins Wochenende geschickt.
Alles in Kürze
- Drohmails an Schulen in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern
- Mindestens vier Schulen in Essen betroffen, Unterricht geht normal weiter
- Keine konkreten Hinweise auf ernstzunehmende Gefährdungslage
- Polizei fährt vorsichtshalber verstärkt Streife in einigen Städten
- Schulen in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz auch betroffen

Die Polizei ging allerdings nicht davon aus, dass irgendwo tatsächlich die Gefahr einer Gewalttat besteht. Die Drohschreiben mit identischem Inhalt waren per Mail an den Schulen eingegangen und am Freitagmorgen entdeckt worden.
Schon allein die Masse dieser Mails mache es unwahrscheinlich, dass tatsächlich eine konkrete Gefahr an einer Schule bestehen könne, hieß es. Die Polizei fährt in einigen Städten trotzdem vorsichtshalber verstärkt Streife.
In Gelsenkirchen reagierte ein Schulleiter auf die Drohung und ließ den Unterricht am Freitag kurzfristig ausfallen. An einer Schule in Iserlohn im Sauerland wurden alle Schülerinnen und Schüler um 10 Uhr vorzeitig nach Hause geschickt, wie die Polizei mitteilte.
Auch Schulen in Paderborn erhielten die Mail. In Essen waren mindestens vier Schulen betroffen. "Aktuell haben wir keine konkreten Hinweise auf eine ernstzunehmende Gefährdungslage", sagte ein Polizeisprecher dort. In den allermeisten Schulen lief der Unterricht deshalb wie geplant. Zum genauen Inhalt der Schreiben machten die Behörden zunächst keine Angaben.
Auch in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz erhielten Schulen am Morgen Drohmails.
Zuletzt Aufregung um Drohschreiben in Duisburg

Zuletzt hatten Drohschreiben, die an Schulen in Duisburg gegangen waren, zu großen Einschränkungen beim Unterricht geführt.
Insgesamt vier E-Mails mit Drohungen und rechtsradikalem Inhalt waren vor gut einem Monat an Duisburger Schulen eingegangen.
Zunächst war deshalb der Präsenzunterricht für rund 18.000 Schülerinnen und Schüler an 20 Duisburger Schulen ausgefallen.
Wenige Tage später ging eine weitere Droh-Mail ein, die sich mit teils rassistischen Hintergrund gegen das Duisburger Max-Planck-Gymnasium richtete - dort sollen vier Jugendliche versucht haben, die aufgeladene Stimmung zu nutzen und mit dem Drohschreiben eine Prüfung zu verhindern.
Die Ermittlungen in beiden Duisburger Fällen laufen noch.
Titelfoto: Jan-Philipp Strobel/dpa