Eskalierte Proteste in Biberach: Polizei ermittelt gegen mehrere Verdächtige

Biberach/Stuttgart - Nach der eskalierten Demonstration mit Verletzten vor dem politischen Aschermittwoch der Grünen in Biberach ermittelt die Polizei gegen mehrere Verdächtige wegen unterschiedlicher Straftaten.

Vor der Stadthalle eskalierte eine Demonstration. Der politische Aschermittwoch der Bündnis 90/Grünen musste daraufhin abgesagt werden.
Vor der Stadthalle eskalierte eine Demonstration. Der politische Aschermittwoch der Bündnis 90/Grünen musste daraufhin abgesagt werden.  © Silas Stein/dpa

Dazu habe das Polizeipräsidium Ulm eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Donnerstag in Stuttgart mit. "Diese arbeitet auf Hochtouren an der Aufarbeitung und Verfolgung der Straftaten und Verstöße", sagte der Sprecher.

Der Sprecher verteidigte die Polizei gegen Kritik, nicht gut vorbereitet gewesen zu sein. Die Polizei sei in Biberach entschlossen vorgegangen und habe Störenfriede gestellt.

"Wir bereiten den Einsatz gründlich nach und werden gegebenenfalls auch unsere Schlussfolgerungen für die Zukunft daraus ziehen", sagte der Sprecher.

Jürgen Trittin: Polizei ist nicht in der Lage Veranstaltung abzusichern

Jürgen Trittin (69, Bündnis 90/ Die Grünen) kritisiert die baden-württembergische Polizei für ihren Einsatz.
Jürgen Trittin (69, Bündnis 90/ Die Grünen) kritisiert die baden-württembergische Polizei für ihren Einsatz.  © Kay Nietfeld/dpa

Grünen-Urgestein Jürgen Trittin (69), der in Biberach als einer der Redner vorgesehen war, hatte zuvor in der "taz" (Donnerstag) gesagt, die Polizei in Baden-Württemberg müsse sich ernste Fragen stellen lassen, "warum sie nicht in der Lage war, eine Veranstaltung des eigenen Ministerpräsidenten so abzusichern, dass sie durchgeführt werden kann".

Ähnlich hatte sich SPD-Generalsekretär Sascha Binder (40, SPD) in Bezug auf Regierungschef Winfried Kretschmann (75, Bündnis 90/ Die Grünen) und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (58/ Bündnis 90/ Die Grünen) geäußert:

"Der Innenminister muss sich fragen lassen, warum er es nicht gewährleisten kann, dass ein Ministerpräsident und ein Bundesminister frei reden können."

Titelfoto: Silas Stein/dpa

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