War es Mord? Polizei lobt saftige Belohnung für Hinweise zu mysteriösem Todesfall aus

Görlitz - Zeugenaufruf im Landkreis Görlitz! Nach einem mutmaßlichen Tötungsdelikt im September lobt die Polizei nun 10.000 Euro für sachdienliche Hinweise zur Aufklärung der Tat aus.

Rolf Wiedemann (†79) wurde am 16. September tot in seiner Wohnung an der Lunitz 21 (Haus mit oranger Fassade) aufgefunden.
Rolf Wiedemann (†79) wurde am 16. September tot in seiner Wohnung an der Lunitz 21 (Haus mit oranger Fassade) aufgefunden.  © Montage: Polizeidirektion Görlitz (2)

Gegenstand der Ermittlungen sind derzeit die Umstände, die zum Tod von Rolf Wiedemann (†79) geführt haben.

Der Mann war am 16. September leblos in seiner Wohnung an der Lunitz 21 gefunden worden. Spuren am Körper deuteten auf eine Gewalteinwirkung hin - dies bestätigte auch eine spätere Sektion.

Nach Angaben der Polizeidirektion Görlitz befand sich der einstige Wiesbadener zum Zeitpunkt der Tat - vermutlich am oder nach dem 13. September - in einem deutlich beeinträchtigten gesundheitlichen Zustand.

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Aufgrund seiner körperlichen Verfassung war er in seinem Aktionsradius eingeschränkt und lebte sehr zurückgezogen.

Der Verstorbene besaß einen schwarzen Dacia Sandero mit dem amtlichen Kennzeichen "NY-B 6261". Mit diesem fuhr er fast täglich nach Zgorzelec (Polen).

Zeugen, die Angaben zu Personen- sowie Fahrzeugbewegungen im ermittelten Tatzeitraum, zu seinen Lebensumständen und Kontaktpersonen (auch in Polen) oder seinem Auto geben können, sollen sich unter der Nummer 03581/4685000 bei der Mordkommission melden.

Mit diesem Dacia Sandero fuhr der 79-Jährige häufig nach Polen.
Mit diesem Dacia Sandero fuhr der 79-Jährige häufig nach Polen.  © Polizeidirektion Görlitz

Wer war Rolf Wiedemann?

Bis 1990 war der Wiesbadener Rolf Wiedemann laut "Frankfurter Rundschau" IT-Manager des Frankfurter Arbeitsamtes, lernte zwei Görlitzer Hospitantinnen kennen, was ihn schließlich an die Neiße brachte. Lastwagen voller Computertechnik brachte er in den Osten, zog selbst dorthin, kaufte ein Haus an der Lunitz und warb auf einer Messe um Touristen für die Stadt. Dort arbeite er lange Zeit als Immobilienmakler.

Doch spätestens 2019 gab es einen Knick in seinem Leben: In einem Brief an die "Sächsische Zeitung" schildert er eine schwere Erkrankung, fühlte sich von Kollegen finanziell beschädigt und wollte 2023 sein Haus verkaufen. Auch dabei sei er über den Tisch gezogen wurden.

Laut Polizei lebte der Rentner zuletzt sehr zurückgezogen, war deutlich gesundheitlich angeschlagen.

Titelfoto: Montage: Polizeidirektion Görlitz (2)

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