Brunsbüttel - Ein Morgen auf der Nordsee vor Helgoland, die Wasserschutzpolizei auf Kontrollfahrt: Doch dann entdeckte die Crew des Polizeibootes "Sylt" innerhalb der Zwölf-Seemeilen-Zone am Montag etwas, das gar nicht ins Bild passt.
Ein Fischkutter zog Hummerkörbe an Bord – mitten in der Schonzeit. Vom 5. Juli bis zum 31. August ist der Fang der begehrten Krustentiere jedoch streng verboten. In dieser Zeit häuten sich die Hummer, sind besonders empfindlich – und damit gesetzlich geschützt.
Doch das schien den Schiffsführer nicht zu interessieren. Als die Beamten an Bord gingen, machten sie eine erschreckende Entdeckung: Rund 250 Kilogramm Hummer, bereits verpackt in Kisten, befanden sich an Deck – bereit für den Verkauf.
Für die Wasserschutzpolizei stand fest: Das ist ein klarer Verstoß gegen das Fischereirecht. Alle Tiere, ob tot oder lebendig, mussten umgehend wieder ins Meer zurück. So schreibt es das Gesetz vor.
Die Hummerkörbe selbst wurden zwar nicht beschlagnahmt, doch die rechtlichen Folgen für den Fischer seien deutlich spürbar.
Die Kriminalpolizei hat ein Verfahren eingeleitet. Es drohe ein "nicht unerhebliches Bußgeld", heißt es in einer Mitteilung der Polizeidirektion Itzehoe.