Mehr Unfälle, aber weniger Tote auf sächsischen Straßen - Polizei besorgt um Radfahrer

Dresden - Petric Kleine, Inspekteur der sächsischen Polizei, stellte am Montag die Verkehrsunfallstatistik für das vergangene Jahr vor.

Petric Kleine, Inspekteur der sächsischen Polizei, stellte die Verkehrsunfallstatistik für 2022 vor. (Archivbild)
Petric Kleine, Inspekteur der sächsischen Polizei, stellte die Verkehrsunfallstatistik für 2022 vor. (Archivbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Kleine berichtete dabei von einem ereignisreichen Jahr 2022, in dem es für die Einsatzkräfte auf den Straßen in Sachsen ordentlich zu tun gab.

Die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt habe sich dabei im Vergleich zu 2021 um 2,7 Prozent auf knapp 97.000 Unfälle erhöht.

Auch die Zahl der Verletzten stieg um 16,1 Prozent an. Im Freistaat kamen 2022 insgesamt 16.386 Personen zu Schaden, am häufigsten aufgrund von "nicht angepasster Geschwindigkeit", "Vorfahrtsverletzung" oder zu geringem Sicherheitsabstand, heißt es in der veröffentlichten Statistik.

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Kleine und die Polizei konnten aber auch Positives aus den aktuellen Zahlen ziehen: "Positiv stimmt mich der deutliche Rückgang der im vergangenen Jahr im Straßenverkehr getöteten Personen auf 118 (-8,5 %). Dies ist die niedrigste Zahl im Vergleich der letzten zehn Jahre."

Fahrrad-Unfälle und E-Roller bereiten Sorgen!

Die gestiegene Zahl der Unfälle bei Radfahrern und E-Rollern stimmt die sächsische Polizei besorgt.
Die gestiegene Zahl der Unfälle bei Radfahrern und E-Rollern stimmt die sächsische Polizei besorgt.  © Fabian Sommer/dpa

Dennoch sei das Ziel der sächsischen Polizei natürlich, die Straßen noch sicherer zu machen und die Zahl der Verunglückten weiter zu senken, erklärt Kleine.

Gerade die gestiegenen Unfallzahlen von Radfahrern und "Elektrokleinstfahrzeugen", wie E-Roller, verdeutlichen dies. Fast 4800 Radler (ein Anteil von 23,3 Prozent) verunglückten 2022, davon 22 tödlich.

"Die Zunahme der Unfälle in diesem Bereich macht mir Sorgen! Zur Eindämmung bedarf es abgestimmte Maßnahmen verschiedenster staatlicher und gesellschaftlicher Akteure und die Einhaltung der Verkehrsregeln durch alle Verkehrsteilnehmer", betont Kleine.

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Bei E-Rollern und Co. kam es zu 120 verletzten Personen, fast 54 Prozent mehr als noch 2021.

Alkohol- und Drogen-Unfälle stiegen wieder an!

Alle Verkehrsteilnehmer können einen Beitrag dazu leisten, dass weniger Unfälle passieren.
Alle Verkehrsteilnehmer können einen Beitrag dazu leisten, dass weniger Unfälle passieren.  © Robert Michael/dpa

Zu viel Alkohol war für insgesamt 4,7 Prozent aller Verkehrsunfälle 2022 verantwortlich. Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss, bei denen Personen zu Schaden kamen, stieg um 23 Prozent auf 1789 und lag damit wieder auf dem Niveau wie vor der Corona-Pandemie.

Einen neuen Höchstwert erreichte die Anzahl der "Drogenunfälle" mit 322 Vorfällen.

"Verkehrsunfälle mit ihren immensen gerade auch persönlichen Folgen zu verhindern, geht uns alle an. Jeder kann durch Rücksichtnahme, Augenmaß und Vorsicht einen wirksamen Beitrag für mehr Sicherheit auf unseren Straßen leisten.", so die abschließende Mahnung von Inspekteur Kleine.

Im Jahr 2023 wolle die Polizei weiterhin die Themen "Geschwindigkeit, Abstand sowie Alkohol- und Drogen im Straßenverkehr" präventiv behandeln, hieß es in der Erklärung vom Montag.

Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa

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