Neue Suchaktion nach Solingen-Attentat: Polizei durchwühlt Unterkunft von Issa al H. - Handy gefunden!
Von Volker Danisch, Frank Christiansen, Yuriko Wahl-Immel, Sigrun Stock
Solingen/Düsseldorf - Nach dem überraschenden Hinweis auf das verschollene zweite Handy des geständigen Attentäters von Solingen, Issa al. H. (27), hat die Polizei am Dienstagabend eine neue Suchaktion gestartet - und ist offenbar fündig geworden.
Alles in Kürze
- Polizei durchsucht Unterkunft von Issa al H. in Solingen.
- Suche nach zweitem Handy des Attentäters gestartet.
- Einsatzkräfte mit Schaufeln und Polizeihund im Einsatz.
- Unterkunft mit Flatterband abgesperrt, KTU-Experten vor Ort.
- Prozess gegen Issa al H. wegen Terroranschlag mit drei Toten.

Ob es sich dabei um das verschollene zweite Mobiltelefon des 27-Jährigen handelt, werde nun untersucht, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Ermittlerkreisen.
Offen ist zudem, ob auf dem verschollenen Gerät eventuell tatrelevante Daten sind.
Die Polizei hatte am frühen Abend die Suchaktion nach dem Mobiltelefon an der Flüchtlingsunterkunft im nordrhein-westfälischen Solingen gestartet, in der der Issa al H. gelebt hatte.
Zahlreiche Beamte, einige mit Schaufeln ausgerüstet, machten sich auf die Suche, auch ein Hund wurde eingesetzt. Ein dpa-Reporter berichtete, dass etwa zwei Stunden nach Einsatzbeginn Applaus zu hören war. Kurz darauf zogen die Kräfte ab.
Angeklagter hat Fundort des Handys auf Karte markiert

Zuvor hatten die Verteidiger des Angeklagten im Prozesses erklärt, dass der Syrer einen Bereich auf einer Karte markieren wolle, in dem man das vermisste Handy möglicherweise finden werde.
In der Vergangenheit hatte es immer wieder umfangreiche Suchmaßnahmen nach diesem Mobiltelefon gegeben.
Beim Prozessauftakt am vergangenen Dienstag hatte der Angeklagte die Tat gestanden, zum Tatvorwurf der IS-Mitgliedschaft aber geschwiegen.
Erstmeldung: 3. Juni, 19.22 Uhr; aktualisiert: 3. Juni, 21.26 Uhr
Titelfoto: Tim Oelbermann