Schockfund bei Deichsanierung: Arbeiter entdecken Leichen von vier deutschen Soldaten

Neuwied - Einen durchaus historischen aber zugleich auch schockierenden Fund machten Bauarbeiter während der Sanierung eines Deichs in einem rheinland-pfälzischen Park. Dabei entdeckten sie die sterblichen Überreste von gleich vier mutmaßlichen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Entdeckung machten die Arbeiter bereits Mitte Januar im Rahmen von Vorarbeiten einer Dachsanierung. (Symbolfoto)
Die Entdeckung machten die Arbeiter bereits Mitte Januar im Rahmen von Vorarbeiten einer Dachsanierung. (Symbolfoto)  © 123RF/nopporn2509

Über den Fund informierte die Polizeidirektion Neuwied am Rhein am Dienstagnachmittag. Demnach hätten bereits am 12. Januar im Engerser Feld nahe der Urmitzer Eisenbahnbrücke Vorarbeiten zur Deichsanierung stattgefunden.

Während ihres Einsatzes seien die Arbeiter schließlich zunächst auf die Gebeine eines deutschen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Umgehend wurden die zuständigen Ordnungshüter über die historische Entdeckung informiert, was ausgiebige Untersuchungen des Fundortes zur Folge hatte.

Die wenigen noch erhaltenen Ausrüstungsgegenstände bestätigten schließlich den Anfangsverdacht, woraufhin am 14. Januar eine Notgrabung der Neuwieder Kriminalpolizei in Zusammenarbeit mit der Genehmigungsbehörde für die Umbettung, dem Ordnungsamt der Stadt Neuwied und dem hinzugezogenen Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz folgte.

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Im Rahmen dieser Grabung, bei der auch Metallsonden zum Einsatz kamen, wurden in etwa 1,20 Meter Tiefe zunächst zahlreiche Metallfragmente wie Uniformknöpfe, Münzen aus der Zeit des 3. Reiches, eine Uhr und ein Koppelschloss gefunden.

Doch das wahre "Highlight" der Grabung sollte noch folgen: Nach und nach bargen die Einsatzkräfte die sterblichen Überreste dreier weiterer Soldaten, die allesamt nebeneinander lagen.

Vier tote Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg weiter nicht identifiziert

Zwar konnte bei einem der Toten noch die Hälfte einer Erkennungsmarke gefunden werden, diese führte aber - wie bei allen Soldaten-Skeletten - auch nach eingehender Prüfung durch Experten des Bundesarchivs in Berlin nicht zur Identifizierung der Toten.

Ob die vier Soldaten bei der Sprengung der Kronprinz-Wilhelm-Brücke am 9. März 1945 ums Leben kamen oder beim Bombardement der Umgebung, beziehungsweise der Brücke selbst durch alliierte Bomber starben, müssen Historiker in Erfahrung bringen.

Die Polizei informierte die Öffentlichkeit erst mit einiger Verspätung über den außergewöhnlichen Fund, da die Rückmeldung über die nicht erfolgte Identifizierung der vier Toten erst am Dienstag geschah.

Titelfoto: 123RF/nopporn2509

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