Polizei-Großeinsatz an A5, weil polnischer Panzer anrückt

Darmstadt-Dieburg - Zurzeit befinden sich etwa 50 usbekische Fernfahrer einer Spedition aus Polen auf der Rastanlage Gräfenhausen West in Südhessen im Streik. Jetzt ist die Lage eskaliert, was zu einem Großeinsatz der Polizei führte.

Polizisten untersuchen den gepanzerten Geländewagen, mit dem die Truppe unter anderem angerückt war.
Polizisten untersuchen den gepanzerten Geländewagen, mit dem die Truppe unter anderem angerückt war.  © VISION.NEWS

Seit ein paar Tagen dauert der Streik bereits an, mit dem die Lkw-Fahrer ihren Forderungen nach fairer Bezahlung und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen Nachdruck verleihen wollen. So hätten die Fahrer nach eigenen Angaben seit Monaten keinen Lohn erhalten.

Dabei werden die Betroffenen auch von deutschen und internationalen Gewerkschaften unterstützt. Der niederländische Gewerkschafter Edwin Atema von der Europäischen Transportarbeitergewerkschaft ist von den Fahrern als Mediator ausgewählt worden.

Dass dem Besitzer der Spedition den Streik alles andere als gut findet, liegt auf der Hand. Jetzt hat er allerdings zu derart drastischen Mitteln gegriffen, dass er und 15 weitere Person festgenommen wurden.

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Denn der Mann hatte sich zur Unterstützung an die Detektei des wegen seiner Methoden umstrittenen Krzysztof Rutkowski (63) gewandt.

Der ehemalige Politiker - in Polen außerdem ein Reality-TV-Star - ist unter anderem darauf spezialisiert, gestohlene Fahrzeuge aus dem Ausland wiederzubeschaffen und dabei nicht zimperlich vorzugehen.

Tatverdächtigen wird unter anderem Landfriedensbruch und Bedrohung vorgeworfen

Und so tauchte die paramilitärisch anmutende "Rutkowski Patrol" mit mehren an Polizeiwagen erinnernden Autos und einem gepanzerten Geländewagen am Rastplatz auf. Dort wollten sich die schwarz uniformierten, ebenfalls gepanzerten Mitarbeiter gewaltsam Zutritt zu den abgestellten Lastwagen verschaffen.

Den Polizisten gelang es, die beiden Gruppen voneinander fernzuhalten.
Den Polizisten gelang es, die beiden Gruppen voneinander fernzuhalten.  © 5vision.media

Schnell war allerdings die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort und konnte laut einem Sprecher unter der Androhung, von Schlagstock und Pfefferspray Gebrauch zu machen, eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen den beiden Parteien verhindern.

Den Festgenommenen werde nun schwerer Landfriedensbruch, Bedrohung, Nötigung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Störung einer Versammlung vorgeworfen.

Gegen die Tatverdächtigen werde weiter ermittelt.

Titelfoto: Bild-Montage: 5VISION.NEWS/5VISION.NEWS

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