Polizei räumt besetzte Dondorf-Druckerei: Aktivisten mit widerlicher Fäkalien-Aktion

Frankfurt am Main - Die Polizei hat am Donnerstagmorgen mit der Räumung der besetzten ehemaligen Dondorf-Druckerei mitten im Frankfurter Stadtteil Bockenheim begonnen. Dabei kam es zu ersten Zwischenfällen.

Am Donnerstagmorgen startete die Polizei die schwierige Räumung der besetzten ehemaligen Dondorf-Druckerei in Frankfurt-Bockenheim.
Am Donnerstagmorgen startete die Polizei die schwierige Räumung der besetzten ehemaligen Dondorf-Druckerei in Frankfurt-Bockenheim.  © Andreas Arnold/dpa

"Vereinzelt werden Personen herausgetragen", sagte ein Polizeisprecher am Vormittag. Wie viele Menschen sich noch im Gebäude und auf dem Dach der ehemaligen Druckerei befänden, könne er zunächst nicht mitteilen.

Auf der Plattform X (vormals Twitter) gab die Polizei zudem an, mit Kot und Urin beworfen worden zu sein. Es sei bislang niemand getroffen worden.

Laut Angaben einer Sprecherin der Aktivisten halten sich noch etwa fünf Menschen im Haus und mindestens 15 Besetzer auf dem Dach des vierstöckigen Gebäudes auf.

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"Wir können uns vorstellen, dass sich die Aktion noch lange hinzieht, denn die Räumung des Dachs wird für die Polizei schwierig", sagte sie. Etwa 60 Unterstützer der Aktion hätten sich auf dem Gelände versammelt. Auch die Polizei gab auf X an, die Maßnahmen würden "noch längere Zeit in Anspruch nehmen".

Die Besetzer würden aufgefordert, herunterzukommen beziehungsweise das Gelände zu verlassen, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Beamten hätten das Gebäude betreten und arbeiteten sich vor.

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Aufgrund einiger Aktivisten auf dem Dach des Gebäudes könnte die Räumung noch einige Stunden andauern.
Aufgrund einiger Aktivisten auf dem Dach des Gebäudes könnte die Räumung noch einige Stunden andauern.  © Andreas Arnold/dpa

Wie viele Beamte im Einsatz sind, wurde zunächst nicht bekannt. Das Kollektiv hält seit dem vergangenen Wochenende zum zweiten Mal in diesem Jahr die ehemalige Dondorf-Druckerei im Frankfurter Stadtteil Bockenheim besetzt. Einen Aufruf der Goethe-Universität, die das Hausrecht hat, zu einer freiwilligen Räumung bis zum Mittwochnachmittag lehnten die Aktivisten ab.

Für den Fall einer freiwilligen Räumung hatte die Hochschule ihnen zugesichert, ihren Strafantrag zurückzuziehen und Gespräche über den Erhalt der Immobilie und die Schaffung neuer Räume zu initiieren.

Das Kollektiv sah darin jedoch nach eigenen Angaben lediglich "unklare Versprechen". Beide Seiten betonten gleichzeitig, nach wie vor gesprächsbereit zu sein. "Der Kampf um den Erhalt des Gebäudes wird weitergehen", kündigte die Sprecherin des Kollektivs an. Eine wiederholte Besetzung sei nicht ausgeschlossen.

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Die Aktivisten fordern den Erhalt des Gebäudes als Industrie- und Kulturdenkmal. Es soll abgerissen werden, um Platz für einen Neubau des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) zu schaffen. In dem Gebäude, das dem Land Hessen gehört, hatte sich zuletzt das Institut für Kunstpädagogik der Goethe-Universität befunden.

Titelfoto: Andreas Arnold/dpa

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