Polizei stoppt Gefahrgut-Lastwagen: Gefährliche Entdeckung macht sprachlos!
Breitenbach am Herzberg - Manche Firmen unterschätzen wohl ihre soziale Verantwortung! Am Dienstag kontrollierten Beamte der spezialisierten Schwerverkehrsüberwachung einen Gefahrgut-Sattelzug. Dabei stießen sie auf Erschreckendes.

Einer Polizeimitteilung zufolge fiel den Beamten der Bad Hersfelder Autobahnpolizei gegen 12 Uhr am vergangenen Dienstagmittag der Lastwagen mit orangefarbener Tafel auf einer Rastanlage neben der A5 bei Alsfeld auf.
Und die Einsatzkräfte sollten mit ihrem Riecher recht behalten, wie sich später herausstellte.
Weil bereits bei der Beladung des Sattelanhängers Fehler gemacht wurden, waren rund 24 Tonnen Natriumhydroxid-Granulat im Anhänger des Brummis nicht mehr ordnungsgemäß gesichert.
Bei Natriumhydroxid-Granulat handelt es sich um sogenanntes Ätznatron, das in der chemischen Industrie verwendet wird und bei Menschen schwere Verätzungen und Augenschäden auslösen kann. Nicht auszumalen, wenn diese Chemikalie aufgrund der widrigen Sicherung auf die Autobahn geraten wäre!
Die mehreren Hundert 25-Kilo-Säcke mit dem Gefahrgut waren im Inneren des Lastwagens auf Paletten gestapelt und mit einer Kunststofffolie zu Ladeeinheiten gebündelt worden.
Jene Paletten waren allerdings nur unzureichend mit Anti-Rutsch-Matten unterlegt worden, was im Umkehrschluss dazu hätte führen können, dass sich die gefährliche Fracht bei einer Vollbremsung, Ausweichmanövern oder schlicht in Kurven löst.
Autobahnpolizei verhindert mögliche Katastrophe auf A5

Ein Verlust der Ladung wäre dann wohl die Folge gewesen und die ätzende Substanz hätte sich auf der A5 verteilt - dortige Verkehrsteilnehmer hätten mindestens schmerzende Augen bekommen oder noch schlimmere gesundheitliche Schäden davongetragen.
Glücklicherweise wurde letztlich kein Gefahrgutgebinde beschädigt. Bei der Nachsicherung der Ladung musste indes dringend darauf geachtet werden, dass diese bei trockenem Wetter geschieht, denn das unter anderem in Abflussreinigern eingesetzte Natriumhydroxid reagiert extrem, wenn es mit Wasser sowie starker Hitze in Verbindung gerät.
Erst nach den Sicherungsmaßnahmen, die noch auf der Raststätte durchgeführt werden mussten, konnte der Sattelschlepper mit polnischer Zulassung schließlich weiterfahren.
Gegen den 40-jährigen Fahrer wurde mittlerweile ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Außerdem musste er eine Sicherheitsleistung im mittleren dreistelligen Eurobereich hinterlassen.
Das Unternehmen, das für die Ladung zuständig war, erhält darüber hinaus eine Anzeige vom Bundesamt für Logistik und Mobilität, was normalerweise ein hohes Bußgeld nach sich zieht.
Titelfoto: Montage: Polizeipräsidium Osthessen