Polizeidirektion stinksauer: Erwachsene Frau (49) mit 161 Telefonstreichen bei der 110!
Osnabrück - 110, alles nur ein Spaß. Die Regionalleitstelle Wittmund (Niedersachsen) ist genervt. Genervt von Telefonstreichen, die eine Frau (49) letztlich völlig auf die Spitze trieb.
161 solcher Fake-Anrufe seien allein innerhalb von zwei Wochen eingegangen. Und diese 161 Anrufe stammten einzig von einer Frau!
Für die Mitarbeiter ein absolutes Ärgernis.
"Wenn es sich um ein Versehen handelt oder die vermeintliche Notlage stellt sich anders dar, wird das Gespräch beendet ohne derartige Folgen für den Anrufenden", so Nadine Kluge-Gornig, Sprecherin der Polizeidirektion Osnabrück.
Handele es sich "um wiederholte Telefonstreiche, müssen weitere Schritte folgen", so Kluge-Gornig weiter.
Nicht nur, dass es die Nerven der Mitarbeiter strapaziert, auch verhinderte die 49-Jährige damit wohl zum Teil auch, dass andere Anrufer mit wirklichen Notfällen nicht durchkamen.
Nicht in einem der 161 Versuche, bei der die Frau die 110 wählte, ging es tatsächlich um eine ernste Notlage. Der Bitte und den Hinweisen der Beamten, dies zu unterlassen, kam sie allerdings nicht nach.
So war die "Telefonstreicherin" insgesamt eine Stunde, 22 Minuten und 46 Sekunden in der Leitung der Polizei.
Dringlicher Appell: Keine Spaßanrufe, jedoch "lieber einmal mehr", wenn wirklich etwas sein sollte
Die Ernsthaftigkeit der Beamten, die ihren Job gewissenhaft ausüben, war es dann auch zu verdanken, dass man jedes Mal aufs Neue den Hörer abhob.
"Jeder Notruf wird mit einem hohen Maß an Professionalität bearbeitet. Auch wenn die Dame noch ein 162. Mal anruft, so kann genau dieser Anruf ein tatsächlicher Notfall sein", so die Sprecherin.
Dennoch fehle die Zeit natürlich, um ernsthafte Fälle zu bearbeiten. Schließlich wurde nun Strafanzeige erstattet.
Eines wolle man jedoch nicht erreichen. Dass sich die Leute nun scheuen anzurufen, wenn sie glauben, ihr Anliegen sei nicht wichtig genug. "Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und rufen lieber einmal mehr an", so die Mitteilung der Polizei.
Bei Bedenken drohen freilich keine strafrechtlichen Konsequenzen, nur "bei Telefonstreichen verstehen wir keinen Spaß."
Titelfoto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa