Schlag gegen Kreml-Hacker: Ermittler schalten berüchtigtes Cybercrime-Netzwerk ab

Frankfurt am Main - Schwerer Schlag gegen mutmaßliche Kreml-Hacker. Bei einer koordinierten Aktion europäischer Ermittler wurde das Cybercrime-Netzwerk "NoName057(16)" abgeschaltet.

Diese Personen sollen die Köpfe hinter "NoName057(16)" sein. Es handelt sich um russische Staatsbürger.
Diese Personen sollen die Köpfe hinter "NoName057(16)" sein. Es handelt sich um russische Staatsbürger.  © Montage: Sina Schuldt/dpa, Europol

Zwei Personen wurden verhaftet, 100 Server abgeschaltet und 1100 Unterstützer identifiziert: Europäische Ermittler haben das berüchtigte Cybercrime-Netzwerk "NoName057(16)" zerschlagen.

Laut Europol lief die Aktion "Operation Clint Eastwood" seit Montag, Ermittler aus zwölf Länder waren daran beteiligt. Es kam zu mehreren Hausdurchsuchungen. Gegen sieben Personen wurden zudem internationale Haftbefehle erwirkt - es handelt sich um russische Staatsbürger. Sie sollen Kopf der Hacker-Gruppierung sein und für zahlreiche Cyberangriffe verantwortlich sein.

Seit Beginn der Ermittlungen im November 2024 kam es laut Europol alleine in Deutschland zu 14 Angriffswellen, die sich gegen 250 Unternehmen und Behörden richteten. Auch kritische Infrastruktur wie Stromversorger oder öffentliche Verkehrssysteme wurden angegriffen.

Hacker-Gruppe "NoName057(16)" soll für zahlreiche Straftaten verantwortlich sein

Dieser Comic-Bär war das Maskottchen der Hacker. Ihr Telegram-Kanal wurde inzwischen abgeschaltet.
Dieser Comic-Bär war das Maskottchen der Hacker. Ihr Telegram-Kanal wurde inzwischen abgeschaltet.  © Screenshot: Telegram

Konkret wird den Beschuldigten vorgeworfen, mit sogenannten DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) Webseiten und Online-Services in mehreren europäischen Ländern angegriffen zu haben, um diese durch eine Flut von Anfragen zu überlasten und somit unerreichbar zu machen. Dazu soll die Gruppe auch ein großes Netzwerk an infizierten Rechnern (Botnetzwerk) betrieben und entsprechende Software verbreitet haben.

Den Ermittler zufolge soll sich das prorussische Netzwerk unter anderem über den Messengerdienst Telegram organisiert haben. Dort soll es zuletzt bis zu 4000 Unterstützer haben.

An der koordinierten Aktion vom Dienstag waren Ermittler aus Tschechien, Frankreich, Finnland, Deutschland, Italien, Litauen, Polen, Spanien, Schweden, der Schweiz, den Niederlanden und den USA beteiligt.

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Erstmeldung: 16. Juli, 14.52 Uhr, zuletzt aktualisiert: 16.12 Uhr

Titelfoto: Montage: Sina Schuldt/dpa, Europol

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