SEK-Beamter vorerst versetzt: Was bedeutet sein Patch auf der Uniform?

Wuppertal/Bielefeld - Nach einem gefährlichen Einsatz für ein Spezialeinsatzkommando in Wuppertal ist ein SEK-Mitglied versetzt worden. Der Mann trug ein umstrittenes Abzeichen auf seiner Uniform, das momentan auf seine Bedeutung überprüft wird.

Der SEK-Beamte hatte einen Patch getragen, der jetzt auf seine Bedeutung geprüft wird.
Der SEK-Beamte hatte einen Patch getragen, der jetzt auf seine Bedeutung geprüft wird.  © Tim Oelbermann

Wie die Polizei Bielefeld mitteilte, hatte der Beamte beim Einsatz am 29. Mai 2022 das fragwürdige Abzeichen auf seiner Brust.

Davon habe die Polizei erst am gestrigen Dienstag erfahren.

Zum umstrittenen Patch erklärte ein Sprecher zunächst die Bedeutung: "Die Aufschrift des Patches - eine altgriechische Redewendung - wird verwendet, um Entschlossenheit und Kampfwillen deutlich zu machen."

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Und weiter: "Der Ausdruck soll von einem Kommando der Streitkräfte der USA und von amerikanischen Gruppierungen, die ihr Recht auf Waffenbesitz verteidigen, genutzt, aber auch in Verbindung mit der rechten Szene gebracht werden."

Ob der SEK-Mann einfach seinen Respekt gegenüber den amerikanischen Kollegen ausdrücken wollte, das Waffenrecht in den USA gutheißt oder eine Verbindung in die rechte Szene hat, soll jetzt genau geprüft werden.

Der Sprecher betonte: "Noch ist jedoch nicht klar, mit welcher Motivation der Patch getragen wurde. Trotzdem wurde der SEK-Beamte vorerst von seinem Team abgezogen und bis zum Abschluss der Prüfung in eine andere Dienststelle versetzt."

SEK-Team nahm Tatverdächtigen in Extremsituation fest

Das SEK-Team nahm den 50-Jährigen fest und übergaben ihn den Polizeikollegen und Sanitätern.
Das SEK-Team nahm den 50-Jährigen fest und übergaben ihn den Polizeikollegen und Sanitätern.  © Tim Oelbermann

Die Regelung für SEK-Mitglieder sei hausintern eigentlich klar. Laut Verfügung dürfen sie keine Patches auf ihrer Uniform tragen.

Die zuständige Polizei Bielefeld setze nach eigenen Angaben alles daran, mögliche extreme Tendenzen in den eigenen Reihen aufzudecken und aktiv dagegen vorzugehen.

Das SEK-Team hatte bei dem Einsatz am 29. Mai in Wuppertal einen 50-Jährigen festgenommen, der zuvor einen 84-jährigen Bekannten in einer Wohnung bedroht hatte. Er habe sich in einer psychischen Extremsituation befunden.

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Der Mann musste von der Spezialeinheit überwältigt werden. Bei der Aktion blieben alle Beteiligten unverletzt.

Titelfoto: Tim Oelbermann

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