Skandalös bis kurios: Die skurrilsten Polizeieinsätze in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr
Magdeburg - Die Polizei in Sachsen-Anhalt hatte auch im Jahr 2022 nicht nur mit Unfällen, Einbrüchen oder betrunkenen Randalierern zu tun. Es gab auch die ein oder andere kuriose Szene für die sonst ernsten Beamten. TAG24 blickt auf dieses Jahr zurück.
Rätselraten um vermissten Rentner: Dabei saß er in seinem Fernsehsessel
Gleich im Januar herrschte im Stadtteil Brückfeld und in einer Pflegeeinrichtung große Aufregung. Ein 79 Jahre alter Mann wurde am 9. Januar vom Pflegepersonal als vermisst gemeldet. Daraufhin startete die Polizei eine groß angelegte Suchaktion.
Sogar Spürhunde und ein Polizeihubschrauber kamen zum Einsatz. Medien wurden informiert und sollten eine Vermisstenmeldung herausgeben. Doch gefunden werden konnte er nicht.
In den frühen Abendstunden wurde nochmals in seiner Unterkunft nach ihm geschaut. Er saß wohlbehalten und entspannt in seinem Fernsehsessel.
Wie der Mann trotz der Suchaktion ungehindert in die Einrichtung zurückkehren konnte, blieb ein Rätsel.
Tschechischer Milliardär fährt mit über 400 km/h auf der A2
Ebenfalls im Januar sorgte der Tscheche Radim Passer (59) auf der A2 bei Magdeburg für einen deutschlandweiten Eklat. Der Milliardär fuhr mit seinem Bugatti Chiron 416 Kilometer pro Stunde über den Asphalt.
Seine Fahrt hielt der Unternehmer in einem YouTube-Video fest. Es machte schnell die Runde und sorgte für Diskussionen unter den Menschen und in diversen Medien.
Auf dem Streckenabschnitt gilt keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Der Tscheche verteidigte sich, dass die Witterungsbedingungen eine solche Geschwindigkeit zugelassen haben und kaum Verkehr herrschte. Zusätzlich würde man sich bei einer solchen Geschwindigkeit stark aufs Fahren konzentrieren, meinte er.
Die ermittelnde Staatsanwaltschaft gab dem Fahrer Recht: Uhrzeit, Wetter und Verkehrsverhältnisse waren für seine rasante Fahrt optimal.
"Keinen Bock" mehr auf die Gesellschaft: Mann will von Polizei festgenommen werden
Ein 31 Jahre alter Mann randalierte im Mai auf der Polizeiwache am Magdeburger Hauptbahnhof. Mit Schlägen und Tritten wollte er sich Zutritt in die Räumlichkeiten verschaffen.
Wie die Bundespolizeiinspektion Magdeburg mitteilte, habe der Mann angegeben, "keinen Bock" mehr auf die Gesellschaft zu haben. Viel lieber wäre er deshalb im Gefängnis.
Daraufhin griff er die Beamten an, sodass er fixiert werden musste. Auch Beschimpfungen in Richtung der Bediensteten gab er zum Besten.
Er musste sich deshalb wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, versuchter Sachbeschädigung sowie Beleidigung verantworten.
Ein Atemalkoholtest ergab bei dem Mann einen stolzen Wert von 3,01 Promille.
Mit herausgeholtem Glied und Tablet-Computer im Zug eingeschlafen
Im Juni wollte ein Mann mit dem Regionalexpress von Magdeburg nach Burg fahren. Nach Angaben der Polizei sei er dabei eingeschlafen.
Eine Zugbegleiterin wollte ihn ansprechen, als sie bemerkte, dass er auf der Rücktour noch immer in der Bahn saß. Dabei erblickte sie sein aus der Hose herausgeholtes Glied.
Auf dem Tisch vor dem Sitzplatz stand ein ausgeschalteter Tablet-Computer. Die Frau konnte den Mann nicht aufwecken und rief die Polizei zur Hilfe.
Zurück am Hauptbahnhof Magdeburg stiegen Beamte in die Bahn und weckten den Mann auf. Er hatte 1,97 Promille im Blut.
Nachdem er sich wieder angezogen hatte, kontrollierten die Polizisten den Inhalt seines Tablets. Es wurden darauf einschlägige Internetseiten entdeckt.
Der Bahnreisende rechtfertigte sich, dass er sich anfassen könne, wann und wo er wolle.
Eines ist sicher: Auch im Jahr 2023 werden wieder in und um Magdeburg einige kuriose und außergewöhnliche Polizeieinsätze stattfinden. TAG24 berichtet für Euch.
Titelfoto: Bildmontage: Lino Mirgeler/dpa, Screenshot/Youtube/Radim Passer, 123RF/lightfieldstudios, Simon Adomat/VMD-Images/dpa