Spezialkräfte stürmen Wohnung: 170 Zöllner bei Großeinsatz in Deutschland
Deutschland - Mit einem Großaufgebot von rund 170 Einsatzkräften haben Zöllner am Dienstagmorgen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Lübeck insgesamt zehn Wohn- und Geschäftsgebäude durchsucht - unter anderem im Raum Hamburg, aber auch auf Baustellen in Bremen, Wismar und Augsburg.
Alles in Kürze
- Zöllner durchsuchen zehn Gebäude in Deutschland
- 170 Einsatzkräfte bei Großeinsatz im Raum Hamburg und Bremen
- Drei Personen unter Verdacht der illegalen Beschäftigung von Ausländern
- Vermögensarrest über 518.000 Euro gegen Firma verhängt
- Zöllner finden gestohlene E-Bikes und gefälschte Ausweisdokumente

Bereits in den frühen Morgenstunden habe die Maßnahme begonnen, so die Sprecherin des Hauptzollamts Kiel.
Im Visier der Ermittler: eine mutmaßliche Tätergruppe aus dem Gerüstbaugewerbe. Derzeit stehen drei Personen unter Verdacht, heißt es in einer Mitteilung des Hauptzollamts Kiel.
Zwei von ihnen sollen als Geschäftsführer zahlreiche ausländische Arbeitskräfte illegal beschäftigt haben.
Im Einsatz waren auch Spezialeinheiten und Kräfte der Zollfahndung sowie weitere Hauptzollämter.
Gegen die Firma der Beschuldigten wurde bereits ein Vermögensarrest über 518.000 Euro verhängt. Die Zöllner stellten bei der Razzia unter anderem offene Geldforderungen gegenüber Auftraggebern sowie Guthaben auf Firmenkonten sicher.
Bei den Durchsuchungen stießen die Einsatzkräfte auch auf sogenannte Zufallsfunde, darunter gestohlene E-Bikes oder gefälschte Ausweisdokumente. Die Ermittlungen dauern an.
Großrazzia mit 170 Zöllnern in ganz Deutschland

Am Dienstagmorgen hatten Medien zwar von einem SEK-Einsatz berichtet. Diese Info sei jedoch falsch, da es sich unter anderem um Einsatzkräfte der ZUZ ("Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll" als Spezialeinheit des Zolls) handle, erklärte die Pressesprecherin des Hauptzollamts Kiel auf Anfrage von TAG24.
Obwohl auf den Uniformen der Beamten "Polizei" und nicht "Zoll" steht, handelt es sich bei den Einsatzkräften dennoch um die ZUZ, erklärte die Sprecherin im Gespräch.
Die Aufschrift "Polizei" wird deshalb verwendet, "weil das etwas ist, was den Menschen begrifflich sofort klar ist", so die Sprecherin weiter. Auch wenn die Beamten also ein Polizeischild tragen, handelt es sich in diesem Fall um Zöllner.
Rettungswägen seien immer dabei, wenn eine Sondereinheit involviert ist, erklärt die Sprecherin weiter. Auch, wenn niemand verletzt ist.
Titelfoto: NEWS5 / René Schröder