Vater eskaliert im Kindergarten: Drei Mitarbeiter krankenhausreif geschlagen

Von Friederike Hauer und Ulf Vogler

Neuburg - Nach einem Streit um die Behandlung seines Sohnes hat ein Vater in einem Kindergarten in Oberbayern einen Mitarbeiter und zwei Mitarbeiterinnen verletzt.

In einem Kindergarten in Neuburg an der Donau kam es zu einer Gewalteskalation.
In einem Kindergarten in Neuburg an der Donau kam es zu einer Gewalteskalation.  © vifogra/Friedrich

Laut Polizei war der 30-Jährige nicht damit einverstanden, wie das Personal auf einen Streit seines Sohnes mit einem anderen Kind reagiert hatte.

Er drang gegen 10.10 Uhr am Montagvormittag in die Einrichtung ein. Doch statt das Gespräch zu suchen, sei die Situation schnell eskaliert, so die Polizei.

Demnach schlug der Vater zunächst einem 24-jährigen Erzieher mit der Faust ins Gesicht. Anschließend attackierte er eine 44-jährige Kollegin auf ähnliche Weise. "Auch dieser hat der Mann unvermittelt ins Gesicht geschlagen mit der Faust", bestätigte Heinz Rindlbacher, Leiter der Polizeiinspektion in Neuburg an der Donau.

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Als die Pädagogen zu Boden gingen, soll der 30-Jährige sie auch mit Fußtritten traktiert haben. Eine 30-jährige Erzieherin versuchte, einzugreifen. Daraufhin schlug der Mann ihren Kopf gegen einen Türstock. Nach seinem Angriff ergriff der Vater die Flucht.

Alle drei Mitarbeiter kamen mit teils schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

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Drei Mitarbeiter der Einrichtung mussten nach einem Angriff durch einen Vater ins Krankenhaus.
Drei Mitarbeiter der Einrichtung mussten nach einem Angriff durch einen Vater ins Krankenhaus.  © vifogra/Friedrich

Die Polizei konnte den Mann schließlich an seiner Wohnadresse festnehmen. Das Motiv für seine Taten ist noch ein Rätsel. Gegenüber den Ermittlern machte er diesbezüglich keine Angaben, so Rindlbacher.

Am Dienstag wurde gegen den Mann ein Haftbefehl erlassen. Die Ermittlungen wegen gefährliche Körperverletzung laufen.

Die Gewerkschaft Verdi reagierte auf die Attacke und forderte mehr Respekt für Pädagogen. "Es hat mich schockiert, mit welcher Brutalität der Mann unsere Kolleginnen und Kollegen zusammengeschlagen hat", sagte die Vorsitzende des bayerischen Verdi-Vorstands für Erziehung, Bildung und Soziale Arbeit, Martina Meyer.

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Verdi betonte, dass es zwischen Kita-Personal und Eltern immer wieder Konflikte gebe, wenn es um den Umgang zwischen oder mit den Kindern gehe. Es sei jedoch entscheidend, wie diese Fälle gelöst würden. "Wir versuchen, den Kindern in den Einrichtungen gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein friedvolles Miteinander zu vermitteln", betonte Meyer.

"Was die Kinder und Mitarbeitenden in Neuburg miterleben mussten, ist genau das Gegenteil."

Erstmeldung am 30. Juni um 16.57 Uhr, zuletzt aktualisiert am 1. Juli um 16 Uhr

Titelfoto: vifogra/Friedrich

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