Verdächtiges weißes Pulver: 15 Mitarbeiter in DHL-Zentrum verletzt
Langenzenn - Alarm im Paket-Verteilzentrum von DHL bei Nürnberg: 15 Mitarbeiter zeigen Hautreaktionen, vier klagen zudem über Atembeschwerden oder Augenreizungen, alle müssen zwischenzeitlich in ein Krankenhaus. Ermittler finden ein weißes Pulver. Lange bleibt unklar, was genau die Ursache für die Gesundheitsprobleme ist.
Alles in Kürze
- Verdächtiges Paket mit weißem Pulver in DHL-Zentrum gefunden
- Mehrere Personen verletzt, mindestens zwölf Betroffene
- Sieben Verletzte ins Krankenhaus gebracht
- Absender des Pakets noch unbekannt und nicht erreichbar
- Einsatzkräfte vor Ort im mittelfränkischen Landkreis Fürth

Am Nachmittag wird deutlich: Der Stoff Phoron war der Übeltäter.
Wie genau die Betroffenen damit in Berührung kamen, lasse sich nicht mehr rekonstruieren, heißt es vom Logistikdienstleister DHL.
Laut Feuerwehr passt das kristalline Lösungsmittel zu den Symptomen, über die die Betroffenen klagen: Juckreiz, Haut- und Augenreizungen.
Die betroffenen DHL-Mitarbeiter kamen offenbar mit dem Pulver in Berührung, das an mehreren Paketen anhaftete.
Am Abend teilt die Polizei mit, sie gehe nicht davon aus, dass die Substanz in einem Paket in das Verteilerzentrum geschickt wurde, um Menschen zu schaden. Stattdessen sei das Lösungsmittel wohl an einem noch unbekannten Ort eingesetzt "und dann auf ebenfalls noch nicht geklärten Weg in das Verteilerzentrum gelangt".
Gefahrgut-Spezialisten sind am Ort des Geschehens

Das Verteilerzentrum war geräumt worden. Drei Dutzend Mitarbeiter mussten durch eine Kontaminationsschleuse, um mögliche Anhaftungen abzuwaschen. Anschließend durchsuchten Spezialkräfte in Schutzkleidung nach der Substanz.
Für die Bevölkerung soll laut DHL zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden haben. Die Feuerwehr rückte am Nachmittag wieder ab. DHL geht davon aus, dass das Verteilzentrum am Samstag wieder normal arbeiten kann.
Originalmeldung: 12.16 Uhr. Letzte Aktualisierung: 19.30 Uhr.
Titelfoto: NEWS5 / David Oßwald