Erst großer Aufruhr, dann lauter Knall: Gefährliches Fläschchen sorgt für Großeinsatz

Wiesbaden - Säure-Alarm in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden! Ein verdächtiges Fläschchen sorgte am Donnerstagnachmittag nicht nur für jede Menge Aufruhr und einen größeren Einsatz von Polizei und Feuerwehr, sondern schließlich auch für einen ziemlich lauten Knall.

Feuerwehr und Polizeispezialkräfte mussten den Bereich rund um die Wiesbadener Carolus Apotheke weiträumig sperren.
Feuerwehr und Polizeispezialkräfte mussten den Bereich rund um die Wiesbadener Carolus Apotheke weiträumig sperren.  © 5vision.media

Wie ein Sprecher der Wiesbadener Feuerwehr berichtete, wurde die zuständige Leitstelle gegen 14.35 Uhr in die Wiesbadener Bleichstraße beordert. Dort war Mitarbeitern des Darmstädter Regierungspräsidiums im Rahmen einer Routinekontrolle ein verdächtiges Fläschchen ins Auge gefallen.

Dieses befand sich im Chemikalienlager der Carolus Apotheke und wurde eher zufällig bei der vorschriftsmäßigen Überprüfung der Chemikalien entdeckt. Bei dem Inhalt des Behälters handelte es sich um Pikrinsäure, einen im Normalzustand gelben und kristallinen Feststoff.

Verwendung findet die feste Säure, die als enorm kraftvoller Explosivstoff gilt, in Bereichen wie der Herstellung von Raketenbrennstoffen, Streichhölzern, Batterien oder auch zum Färben von Stoffen oder Glas. Besonders heikel: Beim vorliegenden Fläschchen waren Teile der Säure bereits ausgetreten, eine schnelle Reaktion war gefordert.

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Polizei und Feuerwehr sorgten im Verbund dafür, dass die Bleichstraße rund um die Apotheke weiträumig abgesperrt wurde. Unterstützende Spezialkräfte der Ordnungshüter transportierten das Fläschchen schließlich behutsam auf die nahe liegende Straße, ehe es unter einem explosionsgeschützten Metallkegel verschwand.

Fläschchen mit Pikrinsäure bei Routinekontrolle des Regierungspräsidiums Wiesbaden entdeckt

Das mit Pikrinsäure gefüllte Fläschchen musste unter einem speziellen Behältnis gesprengt werden.
Das mit Pikrinsäure gefüllte Fläschchen musste unter einem speziellen Behältnis gesprengt werden.  © Feuerwehr Wiesbaden

Ein mit Sicherheitsanzug ausgestatteter Entschärfer der Polizei sorgte schließlich für eine kontrollierte Sprengung des Behältnisses, ein weit hörbarer Knall war die Folge. Im Anschluss war die drohende Gefahr gebannt, und die Überbleibsel der explosiven Säure konnten aufgenommen und entsorgt werden.

Insgesamt waren rund 70 Einsatzkräfte an der kniffligen Gefahrstoffentsorgung beteiligt.

Titelfoto: Feuerwehr Wiesbaden

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