Augustusburg - Verrückter Einsatz in Augustusburg (Landkreis Mittelsachsen): Feuerwehrleute staunten nicht schlecht, als sie zu einem vermeintlichen Rettungseinsatz in eine Wohnung gerufen wurden: Sie standen plötzlich zwischen Cannabispflanzen und abgepackten Drogen. Wenig später rückte die Polizei an. Die Beamten fanden zudem im Keller historische Kriegswaffen, Armbrüste und Munition. Gegen den 43-jährigen Mieter wird nun ermittelt.

Die Feuerwehr wurde am Mittwochmorgen zu einem Mehrfamilienhaus in Augustusburg gerufen. Nachbarn hatten sich gemeldet, weil sie offenbar Sorge um den Mieter hatten - er hatte wohl tagelang kein Lebenszeichen von sich gegeben. Die Einsatzkräfte rückten an, konnten den Mann in seiner Wohnung allerdings nicht auffinden.

"Jedoch befanden sich für die Einsatzkräfte sichtbar mehrere Cannabispflanzen sowie augenscheinlich abgepackte Drogen in den Räumlichkeiten", berichtet ein Polizeisprecher.

Die Beamten wurden informiert. "Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde daraufhin ein Durchsuchungsbeschluss für die Wohnräume und den dazugehörigen Keller umgesetzt", heißt es.

Gegen 8.45 Uhr rückte die Polizei an. In der Wohnung fanden die Beamten etwa anderthalb Kilogramm Cannabis, eine kleine Indoor-Plantage sowie dazugehöriges Equipment und diverse Schreckschusswaffen.

Im Keller stellten Spezialisten des Landeskriminalamtes Sachsen zahlreiche, größtenteils historische Waffen sicher. "Dabei handelt es sich unter anderem um Waffen aus dem 2. Weltkrieg", so ein Polizeisprecher. Gefunden wurden sowjetische, britische und US-amerikanische Waffen, Armbrüste und Munition.

Gegen den deutschen Mieter, der zum Zeitpunkt der Durchsuchung nicht zu Hause war, wird nun wegen des Verstoßes gegen das Konsumcannabisgesetz sowie Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt.