Nach rassistischem Vorfall in Bremer Straßenbahn: Student meldet sich zu Wort

Bremen - Im Netz geht seit einigen Tagen ein Video viral, das zeigt, wie ein Student in einer Bremer Straßenbahn von einem anderen Fahrgast rassistisch beleidigt wird. Jetzt meldete sich der Betroffene noch einmal zu dem Vorfall zu Wort.

Mit seinem Smartphone filmte Salomon Attohoun (22) die Situation in der Straßenbahn: Später meldete er sich noch einmal zu Wort.
Mit seinem Smartphone filmte Salomon Attohoun (22) die Situation in der Straßenbahn: Später meldete er sich noch einmal zu Wort.  © Screenshot/Instagram/salomon.at (Bildmontage)

Ereignet hatte sich das Ganze bereits am vergangenen Donnerstag.

Der 22-jährige Salomon Attohoun war gerade auf dem Weg zur Uni, als er von einem älteren Mann verbal angegangen wurde. In dem Video, das Salomon mit seinem Smartphone aufnahm, ist zu hören, wie der Mann unter anderem zu ihm sagt: "Ich mag keine schwarzen Menschen." Auch das N-Wort fällt immer wieder.

Im Hintergrund ist zu sehen, wie einige Fahrgäste betreten zur Seite schauen, andere reagieren aber auch beherzter, beschimpfen den Mann als Rassist und wollen, dass er die Straßenbahn sofort verlässt.

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Salomon dagegen bleibt besonnen, stellt den Mann mit ruhigen Worten zur Rede und ruft nebenbei die Polizei. Als diese an der Haltestelle Kirchbachstraße eintrifft, bricht das Video ab.

Wie die Polizei Bremen inzwischen mitteilte, wird gegen den Mann, der auch die Straßenbahnfahrerin sexistisch beleidigt haben soll, nun wegen Volksverhetzung und Beleidigung ermittelt.

Sein Video lud Salomon anschließend bei Social Media hoch, teilte es bei TikTok und Instagram.

Das Video ging inzwischen viral

Salomon: "Auf Hass muss aufmerksam gemacht werden"

"Zunächst wollte ich das Ganze nicht veröffentlichen, doch auf Hass muss aufmerksam gemacht werden", erklärte Salomon nun in einem weiteren Post, in dem er sich noch einmal zu dem Geschehen äußerte.

Schließlich gehe es dabei nicht nur um ihn selbst. Er wolle mit dem Vorfall darauf aufmerksam machen, mit welchen Problemen er aufgrund seiner Hautfarbe immer wieder zu kämpfen habe. "Ich würde definitiv allen anderen raten, wenn man so eine schreckliche Erfahrung macht, dass man das auf Video festhält, einfach auch, um damit vor Gericht zu gehen", erklärte Salomon dazu auch im Interview mit RTL.de.

Zahlreiche Menschen kommentierten und teilten das Video bereits, darunter auch Prominente, wie etwa die Rapperin Nura (34). Sie schrieb: "Top, wie du mit der Situation umgegangen bist."

"Ich bin einfach überwältigt, von der Liebe, die ich bekomme", bedankte sich Salomon für die Unterstützung.

Zu der Frage, wie er es schaffen konnte, in der Situation so besonnen zu reagieren, erklärte er: "Mein Glaube hat mir in dem Moment eine extreme Ruhe gebracht."

Titelfoto: Screenshot/Instagram/salomon.at (Bildmontage)

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