Rassismus bei Faschingszug: Plakat an Wagen sorgt für Entsetzen

Kempten - Die Polizei hat wegen eines rassistischen Spruchs beim Faschingszug am Sonntag in Kempten Ermittlungen eingeleitet.

Die Polizei ermittelt, nachdem bei einem Faschingsumzug ein rassistisches Plakat an einem Wagen angebracht wurde. (Symbolbild)
Die Polizei ermittelt, nachdem bei einem Faschingsumzug ein rassistisches Plakat an einem Wagen angebracht wurde. (Symbolbild)  © Hans-Martin Issler/dpa

Zunächst sollten die für den entsprechenden Wagen Verantwortlichen befragt werden, sagte Holger Stabik, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West am Montag.

Bei dem Umzug am Sonntag war an einem Traktor angebrachten Plakat zu lesen: "Deutschland macht überall auf die Tor, drum singt die ganze Dschungelschar im Chor."

Das Staatsschutzkommissariat habe die Ermittlungen wegen des Plakats übernommen, sagte Stabik. "Ob damit eine Straftat verwirklicht ist, können wir noch nicht sagen." Geprüft werde auch, ob von dem Wagen Parolen gerufen oder rassistische Lieder gesungen worden seien.

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Auch in Landsberg am Lech war es zu einem rassistischen Eklat gekommen: Beim Faschingsumzug vom vergangenen Donnerstag wurde laut Polizei "von einem Umzugswagen ein Lied gespielt, zu dem zeitweise ausländerfeindliche Parolen gegrölt wurden".

Zeugen zufolge hätten Mitglieder auf dem Wagen der Landjugend Hohenfurch "Ausländer raus" skandiert.

Kein Einzelfall: "Ausländer raus"-Rufe bei Faschingsumzug in Landsberg am Lech

Die Initiative "Landsberg bleibt bunt" erstattete Anzeige. "In unseren Augen handelt es sich klar um Volksverhetzung, wenn man Bürger mit Migrationshintergrund aus unserem Land verbannen will", hieß es in einem Statement zu den Geschehnissen.

Die Polizeiinspektion Landsberg leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Volksverhetzung ein. Sie stehe auch mit den Initiatoren des Faschingswagens in Kontakt, um die Aufklärung zu beschleunigen und die Beschuldigten "hinsichtlich ihres strafbaren Verhaltens zu sensibilisieren".

Titelfoto: Hans-Martin Issler/dpa

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