Großrazzia gegen Mitglieder der verbotenen Vereinigung "Kalifatsstaat"

Update, 28. Juni, 16.47 Uhr: Drei Männer bei Razzia festgenommen

Eine der drei bei der Razzia gegen die verbotene Vereinigung "Kalifatsstaat" festgenommenen Personen soll der Sohn des 2004 in die Türkei abgeschobenen Anführers der Organisation, Metin Kaplan (69), sein, teilte das Landeskriminalamt am Dienstag in Mainz mit.

Die Polizisten stellten Schusswaffen, Hieb- und Stichwaffen wie etwa Messer und Säbel sowie zahlreiche Datenspeicher und Hunderttausende Euro sicher. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht ein Moscheeverein im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach.

Zwei der Festgenommenen sind Männer im Alter von 49 und 62 Jahren aus dem Raum Bad Kreuznach, der andere ist ein 44-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen - den Ermittlern zufolge der Sohn von Metin Kaplan.

Die Beschuldigten sollen auch Spenden gesammelt haben, mit denen der Lebensunterhalt Kaplans und die Aufrechterhaltung der Strukturen der Vereinigung finanziert worden seien, berichtete das LKA in Mainz.

Erstmeldung vom 28. Juni, 11.45 Uhr

Mainz - In sechs Bundesländern läuft seit dem Morgen eine Razzia gegen Mitglieder der verbotenen Vereinigung "Kalifatsstaat"!

Seit den frühen Morgenstunden am Dienstag läuft eine großangelegte Razzia gegen Mitglieder der verbotenen Vereinigung "Kalifatstaat". (Symbolfoto)
Seit den frühen Morgenstunden am Dienstag läuft eine großangelegte Razzia gegen Mitglieder der verbotenen Vereinigung "Kalifatstaat". (Symbolfoto)  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Unter Federführung des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz seien seit 6 Uhr drei Haftbefehle und 47 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden, teilte die Ermittlungsbehörde in Mainz mit.

Gegen die insgesamt 41 Beschuldigten bestehe der Verdacht des Verstoßes gegen ein Vereinigungsverbot. Das Ermittlungsverfahren wird von den Generalstaatsanwaltschaften Koblenz, Celle und München sowie den Staatsanwaltschaften Düsseldorf, Frankfurt am Main, Karlsruhe und Köln geführt.

Beim "Kalifatsstaat", der von dem in Istanbul lebenden Metin Kaplan geführt wird, handelt es sich um eine islamistische Vereinigung.

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Deren Ziel ist den Ermittlern zufolge die Errichtung eines islamischen Staates unter Ablehnung demokratischer und rechtsstaatlicher Grundsätze auf der Grundlage des Korans als Verfassung und der Scharia als allein geltenden Rechts.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, als Rädelsführer den organisatorischen Zusammenhalt der unanfechtbar verbotenen Vereinigung "Kalifatsstaat" aufrechterhalten, sich als Mitglied daran zu beteiligen oder als Nichtmitglied Propagandamittel dieser Vereinigung verbreitet zu haben.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

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