Polizei sprengt Drogen-Ring und kassiert zwölf Kilo Koks im Wert von 600.000 Euro

Krefeld - Weit über 200 Polizisten haben in Krefeld bei einer Razzia sechs mutmaßliche Drogendealer festgenommen.

Französischen Ermittlern gelang die Entschlüsselung von Echrochat-Nachrichten. So erfuhr die Polizei vom organisierten Drogenhandel in Krefeld. (Symbolbild)
Französischen Ermittlern gelang die Entschlüsselung von Echrochat-Nachrichten. So erfuhr die Polizei vom organisierten Drogenhandel in Krefeld. (Symbolbild)  © Marius Becker/dpa

Dabei seien zwölf Kilogramm Kokain im Wert von 600.000 Euro und drei Kilo Marihuana im Wert von 30.000 Euro sichergestellt worden, berichtete Polizeiführer Jacques Isenrath am Mittwoch in Krefeld.

Außerdem stellten die Beamten 250.000 Euro Bargeld, Goldmünzen und Luxusuhren sicher. Sie beschlagnahmten außerdem ein Haus und vier Autos. Ein Haftrichter schickte sechs Männer in Untersuchungshaft.

Ins Rollen gebracht hatte die Ermittlungen ein Tipp aus Frankreich: Französischen Ermittlern war es gelungen, verschlüsselte Encrochat-Nachrichten zu entschlüsseln, die Tausende Kriminelle in Europa für ihre Kommunikation genutzt hatten.

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So erfuhr die Polizei vom organisierten Drogenhandel in Krefeld und startete unter dem Namen "Loki" verdeckte Ermittlungen, bevor sie nach acht Monaten am vergangenen Donnerstag mit einer großen Razzia zuschlug.

Zwölf Gebäude in Krefeld und eins in Viersen waren durchsucht worden. Dabei waren auch Drogen-Spürhunde im Einsatz: "Aber die hätten wir gar nicht gebraucht, die Drogen waren nicht einmal besonders versteckt", sagte Isenrath.

Enchrochat galt lange als nicht zu knacken

Encrochat galt wegen seiner aufwendigen Verschlüsselung lange als nicht zu knacken. Als es der Polizei 2020 dennoch gelang, war dies ein gewaltiger Erfolg im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität.

Beim Gebrauch der Krypto-Handys wähnten sich viele Kriminelle völlig sicher und sprachen offen über ihre Geschäfte, den Umgang mit Konkurrenten und Drogenlieferungen.

Laut Bundeskriminalamt wurden dadurch bundesweit bereits mehr als 2250 Ermittlungsverfahren eingeleitet und rund 360 bereits bestehende Ermittlungsverfahren wesentlich unterstützt.

Titelfoto: Marius Becker/dpa

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