Tonnenweise Chemikalien für Drogen beschafft: Unternehmer vor Gericht

Krefeld – Ein Unternehmer vom Niederrhein soll ein Drogenlabor mit Grundstoffen versorgt haben. An diesem Freitag (10 Uhr) muss der 67-Jährige wegen Beihilfe zum Drogenhandel in Krefeld vor Gericht.

Mit den gelieferten Chemikalien konnten Drogen im Wert von 16,5 Millionen Euro hergestellt werden. (Symbolbild)
Mit den gelieferten Chemikalien konnten Drogen im Wert von 16,5 Millionen Euro hergestellt werden. (Symbolbild)  © 123RF/couperfield

Er soll tonnenweise Chemikalien zur synthetischen Drogenproduktion geliefert haben. Laut Anklage seien damit Amphetamine für die Droge Ecstasy im Wert von 16,5 Millionen Euro hergestellt worden.

Der Unternehmer habe die Chemikalien über einen 55-jährigen Mitangeklagten aus Mönchengladbach an die niederländischen Drogenproduzenten weiterverkauft. Die beiden Angeklagten sollen mit dem Geschäft jeweils rund 300.000 Euro Gewinn gemacht haben.

Der Firmenchef hat den Handel mit den Chemikalien zwar zugegeben. Vom illegalen Verwendungszweck will er aber nichts gewusst haben.

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Die Ermittler waren den Männern mehr als zwei Jahre lang auf der Spur gewesen. Mitte Juli 2020 schlug die Polizei zu, verhaftete den Firmenchef und seinen mutmaßlichen Komplizen.

Auf die Schliche gekommen waren die Ermittler ihnen durch ein Verfahren wegen illegal entsorgter Chemieabfälle. Im April 2018 waren im deutsch-niederländischen Grenzgebiet Giftmüllbehälter gefunden worden, die zu der Firma des jetzt angeklagten Unternehmers führten.

Für den Prozess sind insgesamt bis 22. April sieben Verhandlungstage angesetzt.

Update, 12.50 Uhr: Anwälte der Unternehmer baten um Rechtsgespräch hinter verschlossener Tür

Die Anwälte des 55-Jährigen baten unmittelbar nach Verlesung der Anklage am Freitag zu einem Rechtsgespräch hinter verschlossenen Türen, zu dem sich die Beteiligten dann zurückzogen.

Er habe die Chemikalien nur dem mitangeklagten Reinigungsunternehmer verkauft, vom illegalen Verwendungszweck will er nichts gewusst haben.

Titelfoto: 123RF/couperfield

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