Vermisste Rebecca Reusch aus Berlin: Polizei mit Leichenspürhunden im Einsatz

Von Mia Bucher

Berlin - Sechs Jahre nach dem Verschwinden von Rebecca Reusch durchsuchen Ermittler ein weiteres Objekt in der Nähe des brandenburgischen Tauche. Auch dieses Mal kommen Leichenspürhunde zum Einsatz.

Am Montag durchsuchte die Polizei ein Grundstück in Tauche (Landkreis Oder-Spree).
Am Montag durchsuchte die Polizei ein Grundstück in Tauche (Landkreis Oder-Spree).  © Sven Kaeuler/dpa

Das betroffene Gelände ist etwa einen halben Hektar groß, wie ein Polizeisprecher sagte. Es befindet sich in Herzberg, einem Ortsteil der Gemeinde Rietz-Neuendorf - also ganz in der Nähe des Privatgrundstücks in Tauche, das am Montag durchsucht wurde.

Angaben dazu, wer Eigentümer des Hauses beziehungsweise des Grundstücks ist, machte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Michael Petzold, nicht. Konkret ermittelt wird auf einem Gelände, das sich hinter einem offenbar leerstehenden Haus befindet. Von außen sind dort vor allem Gestrüpp und Büsche zu sehen.

Die Polizei hat den Bereich abgesperrt. Neben einem Bagger sind auch eine Drohne und Messgeräte im Einsatz, ein sogenannter Bodenradar. Beamte machen Fotos. In der Nähe befinden sich mehrere leerstehende Häuser.

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Mit der Durchsuchung setzte die Polizei ihren Großeinsatz in Tauche südöstlich von Berlin fort, der am Montag auf dem Grundstück der Großeltern des Hauptverdächtigen begonnen hatte. Dabei handelt es sich um den heute 33 Jahre alten Schwager von Rebecca.

Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass er die Jugendliche im Februar 2019 getötet und ihre Leiche sowie Gegenstände von ihr zumindest vorübergehend dorthin gebracht haben könnte, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Rebecca Reusch: Zeugenaufruf zu pinken Twingo

Dieser Twingo galt lange als zentrales Indiz. Schaffte der Schwager damit die Leiche weg?
Dieser Twingo galt lange als zentrales Indiz. Schaffte der Schwager damit die Leiche weg?  © -/Polizei Berlin/dpa
Auch am Folgetag ist wieder ein kleiner Bagger im Einsatz.
Auch am Folgetag ist wieder ein kleiner Bagger im Einsatz.  © Christophe Gateau/dpa

"Wir suchen nach Beweismitteln", sagte Polizeisprecher Nath am Morgen. "Es ist nicht auszuschließen, dass wir Beweise finden, die im Zusammenhang mit ihr stehen oder sogar menschliche Überreste."

Neben den Durchsuchungen wollen die Einsatzkräfte Anwohnerinnen und Anwohner befragen. "Die Beamten werden von Tür zu Tür gehen", sagt Polizeisprecher Florian Nath der Deutschen Presse-Agentur.

Konkret geht es auch um einen Zeugenaufruf zu einem pinken Twingo. Am Tag von Rebeccas Verschwinden und tags darauf wurde das Auto der Familie auf der Autobahn Richtung Polen mithilfe eines Kennzeichenerfassungssystems erfasst - auch in der Nähe von Tauche, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte.

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Außer dem heute 33 Jahre alten Schwager hatte niemand Zugriff auf den pinken Wagen. Das Auto war damals durchsucht worden. Nun starten die Ermittler einen Zeugenaufruf: Wer hat damals etwas Verdächtiges im Zusammenhang mit dem Twingo gesehen? Es sollten in Tauche im Laufe des Tages auch Flyer an die Anwohner verteilt werden, sagte der Sprecher.

Die damals 15 Jahre alte Rebecca war am Morgen des 18. Februar 2019 im Berliner Stadtteil Britz im Bezirk Neukölln verschwunden, nachdem sie die Nacht nach Angaben der Familie und der Polizei im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers verbracht hatte. Seitdem wird sie vermisst.

Die Ermittler vermuten schon länger, dass der Schwager die Jugendliche getötet hat. Der Mann bestreitet das. Wo befindet sich der 33-Jährige, wird er erneut befragt? Dazu werde die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen, sagte Nath.

Erstmeldung vom 21. Oktober 2025, 8.41 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 12.50 Uhr.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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