Vermisster Arian: 1200 Menschen suchen länger als geplant - "Aufgeben ist keine Option!"

Bremervörde - Am Sonntag bildeten rund 800 Einsatzkräfte eine 1,5 Kilometer lange Menschenkette, um den seit Montag vermissten Arian (6) aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm zu finden. Auch fast eine Woche nach seinem Verschwinden denke man noch gar nicht daran, die Suchmaßnahmen zu beenden.

Feuerwehrleute suchen mit einer Menschenkette auf einem Feld nach dem vermissten Arian.
Feuerwehrleute suchen mit einer Menschenkette auf einem Feld nach dem vermissten Arian.  © Daniel Bockwoldt/dpa

"Aufgeben ist für uns noch keine Option", sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. "Wir suchen weiter Tag und Nacht." Man habe weiterhin die Hoffnung, den Jungen lebend zu finden.

Am Abend wurde schließlich klar, dass die Suche nicht bis 19 Uhr, wie es ursprünglich geplant war, abgeschlossen werden kann. Auch nach dem Zeitpunkt soll es deshalb weitergehen, wie ein Polizeisprecher den aktuellen Stand der Dinge erklärte.

Seit dem Vormittag durchsuchen die Einsatzkräfte das Gebiet nördlich des Wohnorts des Vermissten. Gestartet wurde im Bereich der Ortschaft Kranenburg. Von dort sollte die Suche in Richtung Süden bis nach Elm verlaufen, teilte die Polizei am Mittag mit.

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In diesem Bereich sind demnach in den letzten Tagen immer wieder Fußspuren gefunden worden, die von Arian stammen könnten.

Ziel der Suchkette sei eine möglichst lückenlose Durchsuchung des gesamten Bereichs, heißt es weiter.

Unmittelbar hinter der Kette laufen kleine Suchtrupps, die im Fall von schwer zu überwindenden Orten, wie dichtem Gestrüpp, dieses durchsuchen, ohne, dass die Kette anhalten muss.

Voraussichtlich werden die Einsatzkräfte zehn Stunden für die Suchaktion benötigen.

Einsatzleiter Wesemann: "Eine derart große Suchmaßnahme habe ich zuvor noch nicht geleitet"

Seit Montag wird Arian (6) vermisst.
Seit Montag wird Arian (6) vermisst.  © Polizeiinspektion Rotenburg

Zusätzlich suchen Einsatzkräfte am Sonntag mit Booten, Drohnen, Hunden und Amphibienfahrzeugen neben und auf der Oste nach Arian.

Das THW und die Feuerwehr, die laut Polizei erneut Gräben und die darin befindlichen Rohre durchsuchen, werden durch eine Reiterstaffel in den Örtlichkeiten Gräpel, Kranenburg und Estorf unterstützt.

"Eine derart große Suchmaßnahme habe ich zuvor noch nicht geleitet", so Jörg Wesemann, Gesamteinsatzleiter der Polizei Rotenburg.

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Insgesamt sind am Sonntag mehr als 1200 Kräfte im Einsatz. Sie bildeten eine etwa 1,5 Kilometer lange Menschenkette.

Seit Montag wird Arian vermisst

Seit Montag wird Arian vermisst und mit einem Großaufgebot gesucht. Dabei bleibt so gut wie nichts unversucht, um den kleinen Jungen endlich zu finden.

So wurden unter anderem mit Helium gefüllte Luftballons und Süßigkeiten aufgehängt, um den Sechsjährigen anzulocken. Ohne Erfolg.

Auch wurden wohl Stimmaufnahmen seiner Mutter aufgenommen und abgespielt, in denen sie ihrem Sohn erlaube, sich an die Rettungskräfte zu wenden. Arian ist Autist und wird wahrscheinlich nicht auf Zuruf reagieren.

Am Samstag suchten Einsatzkräfte auf und am Fluss Oste nach dem Jungen. Außerdem wurden aufgrund der Personensuche Landwirte gebeten, in einem Radius von 15 Kilometer um die Ortschaft Elm von Mäharbeiten auf den Feldern abzusehen.

Erstmeldung: 7.59 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 18.53 Uhr.

Titelfoto: Polizeiinspektion Rotenburg, Daniel Bockwoldt/dpa

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