Drama um vermisste Isabella (16): Sie erkennt ihre Familie nicht mehr

Celle - Zwei Wochen lang fehlte jede Spur von der 16-jährigen Isabella aus dem niedersächsischen Celle. Dann tauchte sie völlig überraschend in Frankreich wieder auf (TAG24 berichtete).

Isabella (16) tauchte in Frankreich wieder auf.
Isabella (16) tauchte in Frankreich wieder auf.  © Polizei

Laut Polizei war das Mädchen unversehrt. Ein Sprecher bestätigte, dass keine Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen würden. Dabei waren die Ermittler während ihrer Suche noch vom Schlimmsten ausgegangen (TAG24 berichtete).

Jetzt wandte sich Isabellas Vater mit einem besorgniserregenden Statement an die Öffentlichkeit und erklärte im Interview mit RTL.de: Isabella leidet an Gedächtnisverlust!

Das Mädchen könne sich weder daran erinnern, wie es nach Frankreich gekommen sei, noch habe es ihre Familie wiedererkannt.

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Ihrem Vater hatte Isabella später erzählt, dass sie ohne Erinnerung im 800 Kilometer entfernten Paris aufgewacht sei. Sie wusste nicht, wer sie ist und was zuletzt vorgefallen war. Passanten hatten das verwirrte Mädchen schließlich zur Polizei gebracht, die einen Facebook-Aufruf startete.

Inzwischen sei Isabella in ärztlicher Behandlung. Noch immer ist völlig unklar, was am Tag ihres Verschwindens vorgefallen sein könnte.

Ob Isabella unter einer psychischen Krankheit leidet oder vielleicht doch Opfer einer Straftat geworden ist, ist nun Gegenstand der weiteren ärztlichen Untersuchungen.

Für die Ermittler ist der Fall jedoch abgeschlossen, wie eine Pressesprecherin bestätigte.

Isabella verschwand am 22. März

Mit Fotos hatte die Polizei nach dem Mädchen gesucht.
Mit Fotos hatte die Polizei nach dem Mädchen gesucht.  © Polizei

Isabella war am Vormittag des 22. März aus ihrem Elternhaus verschwunden.

Den Morgen hatte sie noch im Homeschooling verbracht, wie die Polizei mitteilte. Erst gegen Mittag hatte ihr jüngerer Bruder bemerkt, dass seine Schwester nicht mehr zu Hause war. Die Eltern der Kinder waren bei der Arbeit.

Völlig untypisch hatte das Mädchen das Haus verlassen, ohne jemandem Bescheid zu geben. Wie sich später herausstellte, hatte sie weder ihren Hausschlüssel, noch ihre Geldbörse oder ihr Handy mitgenommen.

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Als die Gymnasiastin auch nach mehreren Stunden nicht nach Hause zurückkehrte, schalteten die Eltern schließlich die Polizei ein. Die Beamten suchten unter Hochdruck nach Isabella.

Ein Personenspürhund der Polizei konnte zwar einen Weg ermitteln, den Isabella am Montagmorgen gegangen sein könnte. Doch dieser verlor sich an einem Einkaufszentrum (TAG24 berichtete).

Die Beamten gingen von einem Gewaltverbrechen aus. Erst der Kontakt zu den französischen Behörden brachte schließlich den entscheidenden Hinweis.

Titelfoto: Polizei

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