Auf Kölner Rosenmontagszug: Nackter Hintern soll Ablehnung zur AfD demonstrieren

Köln - Die Kölner Karnevalisten halten der AfD auf ihrem Rosenmontagszug in diesem Jahr einen nackten Hintern entgegen.

Zahlreichen zum Hitlergruß gestreckten Armen wird in diesem Jahr ein nackter Hintern entgegengestreckt.
Zahlreichen zum Hitlergruß gestreckten Armen wird in diesem Jahr ein nackter Hintern entgegengestreckt.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Zu sehen sein soll ein Wagen, auf dem eine Figur mit heruntergelassener Hose und blankem Gesäß über mehreren ausgestreckten Armen hängt - an einem Arm prangt das Logo der AfD.

Das Männchen solle "symbolisch, stellvertretend für alle Karnevalisten, auf die Rechtspopulisten in unserem Land quasi sein Geschäft" verrichten, erläuterte Zugleiter Holger Kirsch am heutigen Dienstag.

"Das ist ein bisschen derber, aber ich glaube, wir sind an einem Punkt angelangt in diesem Land, wo es dazu keine Alternative mehr gibt." Der Wagen richte sich auch ganz konkret gegen die AfD. "Dieses teilweise menschenverachtende Verhalten dieser Partei ist unerträglich", sagte Kirsch. "Und das gilt es abzustrafen."

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Daneben präsentierten die Karnevalisten weiteren Wagen für den Rosenmontagzug, der am 12. Februar durch die Straßen rollt. Wie schon zuvor bekannt war, wird Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) als friedlich schlummerndes Faultier mitfahren.

Er ist nicht der einzige Ampel-Politiker, der sich wiederfinden wird. Bundesfinanzminister Christian Lindner (45, FDP) wird als schwitzendes Sparschwein gezeigt, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) schiebt seine Parteikollegin Ricarda Lang (30) bei einem "Willkürenritt" umher.

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj ebenfalls Teil des Karnevals

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird auf dem diesjährigen Zug abgebildet.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird auf dem diesjährigen Zug abgebildet.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Jenseits der Ampel wird Sahra Wagenknecht (54) bei einem Spagat zwischen zwei Blöcken dargestellt, auf denen "Linker Rand" und "Rechter Rand" zu lesen ist.

Weltpolitisch karikieren die Karnevalisten den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (46), der einen Soldatenhelm in der Hand hält. Dazu stellt er sich die Frage: "To be or NATO be". Es ist eine Anlehnung an das berühmte "To be, or not to be"-Zitat (deutsch: "Sein oder Nichtsein") aus Shakespeares Tragödie "Hamlet".

Die Kölner haben sich in diesem Jahr für das Theater als roten Faden ihre Wagen entschieden. Entsprechend werden Zitate aus der Theaterwelt aufgegriffen.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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