Mehr als 30 Jahre nach brutalem Mord an Seckin Caglar (✝16): DNA-Massentest soll Täter ermitteln
Köln - Der Fall der brutal ermordeten Seckin Caglar (✝16) bekommt neuen Stoff! Mit einer DNA Reihenuntersuchung will die Polizei Köln nun den Mörder der getöteten Jugendlichen ermitteln und endlich den lang ersehnten Fahndungs-Durchbruch landen.
In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft soll das schlimme Verbrechen um die 16-Jährige noch einmal neu aufgerollt werden.
Wie schon zuvor machte sich das Mädchen am 16. Oktober 1991 von ihrer Ausbildungsstätte auf der Siegburger Straße in Köln-Poll per Straßenbahn von der Haltestelle "Salmstraße" auf den Heimweg. Gegen 18.40 Uhr verließ Seckin die Straßenbahn an der Station "Poll-Autobahn".
Dort sollte sie - wie üblich - von ihrem Vater abgeholt werden. Dieser verspätete sich allerdings um wenige Minuten und verpasste seine Tochter - mit fatalen Folgen.
Die Polizei fand die 16-Jährige schließlich einen Tag später tot hinter einem Gebüsch nahe der Station "Poll-Autobahn". "Dass ihr Mörder seit mehr als 31 Jahren nicht ermittelt wurde, ist bis heute eine große Belastung für die Familie. Ein Anspruch also an uns, weiterzumachen und neuen Spuren nachzugehen. Aufgeben ist keine Option", gab Einsatzleiter Markus Weber.
Jetzt soll die weiterentwickelte DNA-Technologie Licht in den Cold Case bringen und den Mörder der 16-Jährigen ausfindig machen. In den Fokus der Ermittlungen rückten nach ersten Einschätzungen der Polizei insgesamt 355 Männer im Alter zwischen 14 bis 75 Jahren, die zum Zeitpunkt des brutalen Mordes Bezug zum Stadtteil Poll gehabt hatten.
Mit einer persönlichen Einladung werden die Männer gebeten am 18. und 26. März in der Janusz-Korczak-Schule eine Speichelprobe abzugeben. "Mithilfe neuer wissenschaftlicher Methoden wird die DNA heutzutage so gut analysiert, dass neben dem Spurenverursacher auch mit ihm verwandte Personen erkannt werden können."
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