Änderung der Einlasswege an Karneval: IG Kölner Gastro warnt vor schrecklichen Szenarien

Köln – Lang und breit wurde über das millionenschwere Sicherheitskonzept für den Karnevalsauftakt in Köln gesprochen. Insbesondere im stark besuchten Zülpicher Viertel sind verstärkte Einlasskontrollen und Security wichtig. Jetzt aber soll es eine drastische Änderung geben, die die Interessengemeinschaft Kölner Gastro stark verurteilt.

Die Bilder der vollen Zülpicher Straße gingen durch die Medien.
Die Bilder der vollen Zülpicher Straße gingen durch die Medien.  © Thomas Banneyer/dpa

Die Zülpicher Straße ist, nicht nur, aber besonders in der Karnevalssaison geprägt von Aggression, Schlägereien und massivem Alkoholkonsum. Wer die beliebte Party-Zone am 11.11. oder am Rosenmontag betreten möchte, muss durch eine Einlasskontrolle.

Und genau darüber wird jetzt noch einmal gesprochen. Organisatoren und Verwaltung sprechen über einen verschobenen Zugang, um die Zülpicher Straße noch sicherer zu gestalten. Die feiernden Massen sollen so anders auf die Straße geleitet werden.

"Zur Entlastung des wichtigen KVB-Verkehrsknotenpunktes Barbarossaplatz soll der Zugang ins 'Kwartier Latäng' für die Jecken verlegt werden und nun aus dem südlichen Bereich (aus Richtung Bahnhof Süd) erfolgen", lautet der Plan der Stadt Köln, wie es der "Express" schreibt.

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Dass der Zugang jetzt jedoch zum "Kwartier Latäng" verlegt werden soll, ist der IG Kölner Gastro ein Dorn im Auge.

IG Kölner Gastro findet Karnevalspläne der Stadt "gefährlichen Quatsch"

Normalerweise ist die Zülpicher Straße eine gewöhnliche Party- und Restaurantmeile.
Normalerweise ist die Zülpicher Straße eine gewöhnliche Party- und Restaurantmeile.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Mitglieder der Interessengemeinschaft verfolgten die Gespräche mit der Stadt und gehen von einem möglichen Horror-Szenario aus.

"Am 11.11. soll der gesamte Zugang zur Zülpicher Straße aus Richtung der Unterführung des Bahnhof Süd geregelt werden. Das ist die mit Abstand dümmste und gefährlichste Idee, die es in Köln seit langer Zeit gegeben hat", beschreiben es die Mitglieder in einem wütenden Beitrag bei Facebook. Sie nennen den neuen Plan eine "dumme Idee".

Denn die Menschenmassen könnten sich zu Hochzeiten im Tunnel tümmeln, was zu unübersichtlichen Situationen führen könnte. Hinzukämen die erhöhten KVB-Bahnsteige, die zu gefährlichen "Stolperfallen" mutieren könnten. So seien unter anderem "Szenarien wie bei der schrecklichen Katastrophe von Duisburg denkbar".

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Damit beziehen sich die Gastronominnen und Gastronomen auf die tragische Tragödie bei der "Love Parade" vor 12 Jahren.

Man wolle sich in die Karnevals-Thematik nicht einmischen, dennoch plädieren die Mitglieder: "Aber der gefährliche Quatsch, an Karneval den Einlass vor oder hinter einer engen Unterführung regeln zu wollen, das muss unter allen Umständen verhindert werden. Dafür lieben wir alle Köln zu sehr."

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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