Krasse Protestaktion am Wochenende: Das fordern die Besetzer des Kölner Doms
Köln - Mit einer krassen Protestaktion haben Aktivisten am Samstag (23. März) den Kölner Dom besetzt. An einem Außengerüst befestigten sie ein großes Banner. Zudem warfen sie Flugblätter herab und zündeten Pyrotechnik.
Zu der Aktion hatte unter anderem die Initiative "No Borders Cologne" aufgerufen. Auf ihrem Instagram-Account teilte die Gruppe auch Fotos sowie ein Video des Protestes.
Darauf zu sehen ist ein großes Banner mit der Aufschrift "KÖLN ABSCHIEBEFREI MACHEN", das deutlich sichtbar von einem Außengerüst am Kölner Wahrzeichen herunterhängt. Zudem stehen vier Personen auf dem Gerüst mit entzündeten Fackeln.
Eigenen Angaben zufolge wollten die Aktivisten mit der Aktion am Dom gegen die europäische Asylpolitik und grundsätzlich gegen Abschiebungen protestieren. Konkret kritisieren sie zum Beispiel die geplante Reform des "Gemeinsamen Europäischen Asyl-Systems" (GEAS). Dieses soll ihrer Ansicht nach die Bewegungsfreiheit zu sehr einschränken, die Flucht kriminalisieren und ein Massensterben an den Außengrenzen der EU befeuern.
Zudem fordert "No Borders Cologne" in einem anderen Post "einen sofortigen Abschiebestopp und ein Ende der rassistischen Selektion!" Die Gruppe wolle ein "bedingungsloses Bleiberecht für ALLE!"
Polizei Köln musste Teile der Domplatte wegen Protestaktion absperren
Dabei appelliert die Initiative insbesondere an die Stadt Köln. Denn diese habe sich im Jahr 2019 dazu verpflichtet, ein "sicherer Hafen für geflüchtete Menschen" zu sein.
Ein Versprechen, dem die Stadt nach Auffassung der Aktivisten nicht nachgekommen sei: "NRW ist Spitzenreiter bei Abschiebungen. Das sogenannte Kölner Ausländeramt steht regelmäßig wegen seiner rigiden Abschiebepraxis und Rassismus in der Kritik", so "No Borders Cologne".
Die Aktion am Samstag hat den Forderungen der Gruppierung nun öffentlich Gehör verschafft. Sogar die Polizei musste zum Einsatz ausrücken und die Domplatte teilweise sperren.
Wie die Polizei im Anschluss berichtet, seien die Personalien der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgenommen worden. Festnahmen habe es jedoch keine gegeben.
Titelfoto: Bildmontage: Oliver Berg/dpa, Instagram/noborderscologne (Screenshot)