Sechs Jahre Bauzeit, 100 Millionen Euro teuer: Neuer Brückenbau in Leipzig startet mit Häuserabriss
Leipzig - Neben der Sanierung der Zeppelinbrücke wird in Leipzig jetzt ein weiteres Großbauprojekt gestartet. Die Georg-Schwarz-Brücken zwischen Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg werden erneuert. Es ist eines der größten Infrastrukturprojekte der vergangenen Jahre.

Baubeginn ist am kommenden Montag, dem 29. September. Das Projekt hat eine geplante Bauzeit von sechs Jahren und findet in mehreren Abschnitten statt. Insgesamt seien die Brücken und Straßen in schlechtem Zustand, es fehlen Radwege und barrierefreie Haltestellen.
Wie die Stadt Leipzig am Mittwochmorgen mitteilte, werden im ersten Schritt leer stehende Gebäude unterhalb der Brücken abgebrochen und Bäume gefällt.
In den Nebenstraßen Lise-Meitner-, Burgauenstraße und An der Luppe werden die Fahrbahndecken teilweise erneuert.
Am Ritterschlößchen wird eine Behelfsbrücke für Fußgänger und schiebende Radfahrer errichtet und die Anlagen der Deutschen Bahn werden vorbereitet. Ab Januar 2026 soll die Brücke barrierefrei nutzbar sein und die Fernbahnsteige verbinden. Ab März 2026 dann auch die S-Bahn-Gleise.
Verkehrseinschränkungen erst ab 2028

Für Autofahrer wird sich bis voraussichtlich 2028 erst mal nicht viel ändern. Sie werden weiterhin über die alten Brücken geführt. Erst wenn der Verkehr über die erste Hälfte des neuen Bauwerks geleitet werden kann, werden die alten Brücken abgesperrt.
An der Einmündung der Schönauer Landstraße auf die Merseburger Straße wird eine temporäre Ampel ausgebaut. Die zwei Straßen sollen großräumig umfahren werden.
Für den ÖPNV ändert sich ab 1. Oktober, dass die Haltestelle "S-Bahnhof Leutzsch" stadtauswärts nicht mehr bedient wird. Zu weiteren Linienänderungen kommt es erst ab 2028.
Die Planung des Projekts dauerte fast zehn Jahre. 100 Millionen Euro sollen insgesamt investiert werden. Umweltverbände wie der Ökolöwe bezeichnen das Vorhaben als "autofixiert" und kritisieren, dass Bäume gefällt und Gebäude abgerissen werden.
Anwohnerinnen und Anwohner wurden bei der Planung beteiligt. Weitere Fragen und Anliegen versucht die Stadt auf leipzig.de zu klären.
Titelfoto: Stadt Leipzig/ICL Ingenieur Consult GmbH