Polizei fasst Lok-Anhänger nach Graffiti-Aktion auf A14
Leipzig - Da war die Fußball-Liebe wohl mit ihnen durchgegangen.

In der Nacht zu Samstag hat die Polizei gleich mehrere Anhänger des 1. FC Lok Leipzig auf frischer Tat dabei ertappt, wie sie mehrere Meter breite Schriftzüge des Vereins auf Lärmschutzwände an der A14 sprühten.
Autofahrer hatten die Graffiti-Gang gegen 0.40 Uhr zwischen der Anschlussstelle Naunhof und dem Dreieck Parthenaue bemerkt und daraufhin gemeldet. Schon bei der Anfahrt konnte die Polizei mehrere Personen wahrnehmen, die die Lärmschutzwände besprühten und anschließend flüchteten.
Weit kam die Gruppe allerdings nicht. Schon wenig später konnten die Beamten vier Tatverdächtige stellen. Bei ihnen soll es sich um vier Deutsche im Alter von 16, 21, 22 und 34 Jahren handeln.
In der Hasenbruchallee in Naunhof konnte die Polizei zudem einen VW T5 anhalten und zwei weitere Männer (24, 33) dingfest machen, die ebenfalls an der Graffiti-Aktion beteiligt gewesen sein sollen.
Stadtrat von Wurzen unter den Beteiligten?
Wie die "Bild"-Zeitung am Dienstag berichtete, soll einer der Männer kein Unbekannter sein. Demnach handle es sich bei dem 33-Jährigen um Benjamin Brinsa, Kampfsportler und Mitglied im Wurzener Stadtrats des rechten "Neue Forum für Wurzen". Brinsa soll bereits seit Jahren in der Hooligan-Szene des 1. FC Lok aktiv sein.
Angefragt bei der Polizei verwies Sprecherin Josephin Heilmann auf die noch laufenden Ermittlungen in dem Fall. "Weitere Angaben zu den Identitäten der Personen können wir deshalb vorerst nicht machen."
Ob und inwiefern Brinsa in die Aktion verwickelt war, müssen nun die Ermittlungen hervorbringen. Laut Polizei wurden in dem VW mehrere Spraydosen gefunden und sichergestellt.
Während der 22-Jährige erkennungsdienstlich behandelt wurde, wurde der 16-jährige Jugendliche an seine Erziehungsberechtigten übergeben.
Titelfoto: Sören Müller