Leukämie schwächt sein Immunsystem: Wie eine ganze Region Luca (10) hilft

Dornreichenbach - Im Frühjahr 2022 erhielt Luca (10) die Diagnose Leukämie. Weil die Erkrankung sein Immunsystem schwächt, müssen seine Eltern nun renovieren und ihr altehrwürdiges Zuhause von Schimmel befreien. Das kostet jedoch Geld. Gut, dass Luca auf Hilfe zählen konnte.

Im April 2022 erhielt Luca (10) die Diagnose Blutkrebs. Mittlerweile kann der tapfere Junge wieder lachen: Die Chemotherapie hat angeschlagen und seine Werte sich verbessert.
Im April 2022 erhielt Luca (10) die Diagnose Blutkrebs. Mittlerweile kann der tapfere Junge wieder lachen: Die Chemotherapie hat angeschlagen und seine Werte sich verbessert.  © Christian Grube

Die letzten Apriltage dieses Jahres sind Luca (10) und seiner Familie noch immer in Erinnerung. Nachdem es ihrem Sohn schon seit ein paar Tagen nicht gut gegangen war, entschieden Mama Kathrin Rothenburger (51) und Papa René Röder (50) sich am Morgen des 22. April für einen Arztbesuch.

"Mein Mann ist mit ihm zum Kinderarzt und dort hieß es dann, wir sollen schnell ins Krankenhaus", erinnert sich Kathrin Rothenburger. Der erste Verdacht: eine Blinddarmentzündung.

Nach einigen Untersuchungen im Krankenhaus Wurzen ging es per Krankentransport zur Uniklinik nach Leipzig. "Die Ärzte in Wurzen sagten, sie können dies nicht übernehmen, also sind wir mit Blaulicht in die Uniklinik gefahren. Zu diesem Zeitpunkt ging es noch immer um den Blinddarm, auch wenn die Untersuchungen bereits eine verringerte Zahl an Thrombozyten ergeben haben."

Leipzig: "Stadtbibliothek der Zukunft": Markkleeberg lässt mitgestalten
Leipzig Kultur & Leute "Stadtbibliothek der Zukunft": Markkleeberg lässt mitgestalten

Noch am Abend wurde Luca operiert und der Blinddarm entfernt. "Am nächsten Morgen hieß es, wir werden auf die Hämatologie verlegt. Verdacht auf Blutkrebs."

Mehrere Untersuchungen später stand schließlich fest: Luca hat Leukämie. "Wir haben gleich die ersten Medikamente bekommen, mussten noch drei Wochen in der Klinik bleiben und dann ging es auch schon mit der Chemo los."

Der Fußboden im Elternhaus wird zur Gefahr

Luca und seine Eltern Kathrin Rothenburger (51) und René Röder (50). Dank zahlreicher Unterstützung müssen sie die Herausforderungen, die mit Lucas Erkrankung aufkamen, nicht allein stämmen.
Luca und seine Eltern Kathrin Rothenburger (51) und René Röder (50). Dank zahlreicher Unterstützung müssen sie die Herausforderungen, die mit Lucas Erkrankung aufkamen, nicht allein stämmen.  © Christian Grube

Seitdem erhält der Zehnjährige, der auch am Down-Syndrom leidet, regelmäßige Behandlungen. Mittlerweile haben sich seine Werte dadurch wieder verbessert. "Die Ärzte haben uns mittlerweile gesagt, dass Luca keine Leukämie-Zellen mehr hat. Bis Anfang des Jahres muss die Therapie allerdings noch weiterlaufen, um das Risiko zu verringern, dass sie wieder auftreten."

Das Problem findet sich derweil im Elternhaus von Luca.

Weil der Fußboden des fast 100 Jahre alten Gebäudes direkt über dem Erdboden liegt, kommt dort immer wieder Schimmel auf. Da das Immunsystem des Jungen bereits durch die Erkrankung sowie die Therapie geschwächt ist, darf er nicht mit gefährlichen Keimen in Kontakt kommen.

Leipzig: Dresdner "Bürgerbühne"-Mitbegründerin ab 2025 Intendantin in Leipzig
Leipzig Kultur & Leute Dresdner "Bürgerbühne"-Mitbegründerin ab 2025 Intendantin in Leipzig

Die Möbel in den betroffenen Räumen haben Lucas Eltern bereits entsorgt, als nächste soll der Boden erneuert werden. Das kostet jedoch Geld, viel Geld, das Kathrin Rothenburger und René Röder allein nicht aufbringen können.

Das müssen sie jedoch auch nicht, denn mittlerweile hat sich das ganze Wurzener Land an der Hilfe für Luca beteiligt. "Als wir im Frühjahr von der Krankheit erfuhren, haben wir überlegt, wie wir helfen können", erinnert sich Beatrice Jentzsch. Sie kennt Kathrin Rothenburger durch die Brücke-Schule in Wurzen, die ihre Tochter und Luca gemeinsam besuchen.

Krebshilfe unterstützt bei Spendenaktion

Nach wie vor muss Luca regelmäßig ins Krankenhaus zur Behandlung. Im Frühjahr soll die Chemotherapie jedoch beendet sein. Dann wollen er und seine Eltern zur Kur. Die Kamera für den Ausflug hat er schon mal parat.
Nach wie vor muss Luca regelmäßig ins Krankenhaus zur Behandlung. Im Frühjahr soll die Chemotherapie jedoch beendet sein. Dann wollen er und seine Eltern zur Kur. Die Kamera für den Ausflug hat er schon mal parat.  © Montage: Christian Grube + Familienkrebshilfe Sonnenherz

Über die Website betterplace.me startete Beatrice Jentzsch online eine Spendenaktion, gleichzeitig stellte der Elternrat der Schule Spendenboxen in verschiedenen Geschäften in ganz Wurzen auf. "Die Aktion auf betterplace.me haben wir mittlerweile beendet und auch die Boxen zum Großteil eingesammelt. Fast 5000 Euro sind dadurch schon zusammengekommen", so Beatrice Jentzsch gegenüber TAG24.

Damit jedoch nicht genug, denn mittlerweile kümmert sich die Familienkrebshilfe Sonnenherz um Online-Spenden für Luca. "Frau Jentzsch hatte sich bei uns gemeldet und uns von Luca erzählt", erklärte Ulrike Schnitzlein von der Krebshilfe. "Seitdem sind wir beispielsweise bei Facebook und Instagram aktiv, um Aufmerksamkeit für ihn zu schaffen."

Eine neue Spendenaktion wurde auf betterplace.org gestartet. "Die Einnahmen gehen zu 100 Prozent an Luca."

Anfang 2023, sobald Lucas Chemotherapie dann überstanden ist, wollen seine Eltern mit der Erneuerung des Fußbodens starten.

"Wir wissen ja nicht, was sich genau unter dem Fußboden befindet. Wenn wir den jetzt also aufreißen, kann dies auch zur Gefahr für Luca werden", erklärt Papa René die aktuellen Herausforderungen. "Nächstes Jahr steht eine Kur an und er ist ohnehin vier Wochen nicht da. Das ist alles noch eine organisatorische Herausforderung, zumal wir bis dahin ja auch noch die Handwerker brauchen."

Die Spendenaktion soll bis dahin noch weiterlaufen. Wer Luca und seiner Familie helfen möchte, kann dies auf betterplace.org tun.

Titelfoto: Montage: Christian Grube + Familienkrebshilfe Sonnenherz

Mehr zum Thema Leipzig Kultur & Leute: