Neues Feriendorf am Zwenkauer See sorgt für Ärger bei Leipziger Umweltschützern

Leipzig - Am Nordufer des Zwenkauer Sees im Süden von Leipzig soll ein neues Feriendorf samt Campingplatz und Sportanlagen entstehen. Umweltschützer schlagen Alarm.

Der Zwenkauer See soll nicht weiter bebaut werden - das zumindest fordern die Umweltschützer.
Der Zwenkauer See soll nicht weiter bebaut werden - das zumindest fordern die Umweltschützer.  © Jan Woitas/dpa/ZB

Bereits Anfang des Jahres hatten die Stadt Leipzig und die Stadt Zwenkau den ersten Entwurf eines Bebauungsplans für das rund 37,8 Hektar große Gelände öffentlich ausgelegt.

Das Ziel: "Die Grundstücke sollen vorrangig für eine touristische Infrastruktur wie Feriendörfer und ein Campingplatz sowie für den Segel- und Wassersport aktiviert werden. Seerundwege für den Rad- und Fußverkehr sollen in die Planung integriert werden", so der Bebauungsplan.

Darunter fallen zahlreiche Ferienhäuser- und Wohnungen, Cafés und Restaurants, ein "Mobility Hub" samt Fahrradverleih und Parkplätzen, ein Strandbereich und viel Raum für verschiedene Wassersportarten.

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Ausgereifter Bebauungsplan erst 2024 fällig

Beim Umweltverband der Leipziger Ökolöwen stößt die Planung nicht auf Begeisterung. "Wir lehnen das Bauvorhaben entschieden ab und fordern: Die Neue Harth muss unberührt bleiben! Ein weiterer Touri-Hotspot mit Parkflächen, Straßen, Wegen und Stegen zerstört die lokale Flora und Fauna. Es kann nicht sein, dass jetzt jeder See zugebaut wird", kritisiert Ökolöwen-Sprecher Marcel Otte in einer Pressemitteilung.

Statt die Böden zu versiegeln und die Vegetation zu zerstören, wollen die Umweltschützer die Lebensräume von Flora und Fauna am Nordufer des Zwenkauer Sees als Teil eines Biotopverbundes weiterentwickeln, zusammen mit dem Leipziger Auwald einen "Waldgürtel" etablieren.

Eine entsprechende Petition wurde in den vergangenen Wochen bereits auf den Weg gebracht. Wie es nun am Zwenkauer Ufer weitergeht, steht jedoch noch in den Sternen: Nach weiteren Untersuchungen und Planungen soll erst 2024 ein ausgereifterer Bebauungsplan zur Abstimmung gestellt werden.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa/ZB

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