Wandel unserer Gärten nach dem Weltkrieg: Auch "Kleingartensheriff"-Latte zu sehen

Von Anke Brod

Leipzig - Immer wieder sonntags, lautet die Devise beim "Zeitgeschichtlichen Forum" in der Leipziger City. Dort könnt Ihr Euch aktuell unter anderem die Latte des sächsischen "Kleingartensheriffs" anschauen.

Immer neue und spannende Ausstellungen könnt Ihr Euch im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzigs anschauen. (Archivbild)
Immer neue und spannende Ausstellungen könnt Ihr Euch im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzigs anschauen. (Archivbild)  © dpa/Sebastian Willnow

Wie es in der aktuellen "Gärten und Menschen"-Ausstellung heißt, wandelten sich seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Gärten rasant.

Das betrifft demnach die Nachkriegs-Nutzparzelle, den schicken Einfamilienhaus-Vorgarten oder innerstädtisches Gärtnern, Urban Gardening. Bei alledem geht es um die sozialen Funktionen deutscher Klein-, Haus- und Gemeinschaftsgärten.

Nach dem Krieg waren die Parzellen für die Eigenversorgung der Menschen wichtig.

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Gartengeräte waren rar, es galt, zu improvisieren. "Das zeigen wir unter anderem an einem Gartenrechen aus Munitionshülsen", erklärt das Zeitgeschichtliche Forum.

Später schloss selbst angebautes Obst und Gemüse Versorgungslücken der DDR-Planwirtschaft.

Vorgarten als Statussymbol

Die Gärten haben sich mit der Zeit ziemlich verändert. (Archivbild)
Die Gärten haben sich mit der Zeit ziemlich verändert. (Archivbild)  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Um Eigenheime mit schmucken Gärten geht es im Bereich "Zeigen". Es wird die Entwicklung hauseigener Gärten zum Statussymbol beleuchtet. Der perfekte Vorgarten mit idyllischer Terrasse in Ost wie West steht im Fokus.

Aktuelle Formen des Gärtnerns wie "Guerilla Gardening" würdigt die Ausstellung im Abschnitt "Verändern". Der Klimawandel zwinge zum Umdenken, erklären die Veranstalter. Das betreffe sowohl private Gärten als auch die Gestaltung der Städte.

Überdies bietet das Zeitgeschichtliche Forum einen Ausblick in die Zukunft.

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Gezeigt wird eine digitale Utopie des Hamburger Künstlers Jan Kamensky. Als "digitaler Gärtner" verwandelt er laut Beschreibung Straßenzüge und Stadtansichten in autofreie Grünoasen.

Zum Abschluss lockt online dann im Übrigen noch der "Ideengarten".

Das Zeitgeschichtliche Forum in der Grimmaischen Straße 6 hat an allen Ostertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

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