Gewerkschaft warnt vor Mietpreiserhöhung: "Ungehörig, die Zitrone weiter auszupressen!"

Leipzig - Angesichts explodierender Heizkosten warnt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) vor weiteren Mietpreiserhöhungen.

Die steigenden Heizkosten belasten die Einkommen derzeit stark. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert deshalb von der Immobilienwirtschaft, bei Mieten Maß zu halten.
Die steigenden Heizkosten belasten die Einkommen derzeit stark. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert deshalb von der Immobilienwirtschaft, bei Mieten Maß zu halten.  © IG BAU Nord-West-Sachsen

"Gerade jetzt geht es darum, eines für den Wohnungsmarkt klar auszusprechen: Es ist ungehörig, die Zitrone weiter auszupressen", sagte der Vorsitzende der IG BAU Nord-West-Sachsen Bernd Günther.

Der Gewerkschaftsvorsitzende warnte die Immobilienwirtschaft davor, die Mietenspirale weiter nach oben zu drehen und damit möglicherweise die Inflation zusätzlich anzuheizen.

Günther forderte Privatvermieter ebenso wie Wohnungsgesellschaften auf, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen und bei den Mieten Maß zu halten.

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"Ein Großteil der Haushalte wird durch die Kostenexplosion bei den Heizkosten ohnehin schon finanziell in die Knie gezwungen. Da darf nicht auch noch die 'Mietenkeule' hinterherkommen", so der Gewerkschafter.

Büros zu Wohnungen umbauen

Statt auf Neubauten zu setzen, um Wohnraum zu schaffen, empfiehlt die IG BAU unter anderem den Umbau von Büros zu Wohnungen. Dadurch könnten Kosten gespart werden.
Statt auf Neubauten zu setzen, um Wohnraum zu schaffen, empfiehlt die IG BAU unter anderem den Umbau von Büros zu Wohnungen. Dadurch könnten Kosten gespart werden.  © gluuker/123RF

Die IG BAU warnte zudem vor einer "Lähmungsphase beim Wohnungsbau", wie es in einer Mitteilung hieß. Aufgrund von Materialengpässen und somit steigenden Materialkosten, hohen Baulandpreisen und anziehenden Bauzinsen würden sich die Bedingungen für Neubauten derzeit als schwierig gestalten.

Vor allem Wohnungsbaugesellschaften seien dabei gefordert umzudenken. "Wenn der Neubau nicht realisierbar erscheint, bietet gerade das Umbauen von vorhandenen Nicht-Wohngebäuden zu Wohnungen große Chancen", so Bernd Günther.

"Allein durch den Umbau von Büros, die durch das Etablieren vom Homeoffice nicht mehr gebraucht werden, können viele neue Wohnungen entstehen."

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Der Umbau brauche deutlich weniger Material, sagte Günther. "Und ist schon deshalb der passende Weg zu mehr Wohnungen in der Krise."

Titelfoto: IG BAU Nord-West-Sachsen

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