Gewerkschaft warnt vor Mietpreiserhöhung: "Ungehörig, die Zitrone weiter auszupressen!"
Leipzig - Angesichts explodierender Heizkosten warnt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) vor weiteren Mietpreiserhöhungen.
"Gerade jetzt geht es darum, eines für den Wohnungsmarkt klar auszusprechen: Es ist ungehörig, die Zitrone weiter auszupressen", sagte der Vorsitzende der IG BAU Nord-West-Sachsen Bernd Günther.
Der Gewerkschaftsvorsitzende warnte die Immobilienwirtschaft davor, die Mietenspirale weiter nach oben zu drehen und damit möglicherweise die Inflation zusätzlich anzuheizen.
Günther forderte Privatvermieter ebenso wie Wohnungsgesellschaften auf, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen und bei den Mieten Maß zu halten.
"Ein Großteil der Haushalte wird durch die Kostenexplosion bei den Heizkosten ohnehin schon finanziell in die Knie gezwungen. Da darf nicht auch noch die 'Mietenkeule' hinterherkommen", so der Gewerkschafter.
Büros zu Wohnungen umbauen
Die IG BAU warnte zudem vor einer "Lähmungsphase beim Wohnungsbau", wie es in einer Mitteilung hieß. Aufgrund von Materialengpässen und somit steigenden Materialkosten, hohen Baulandpreisen und anziehenden Bauzinsen würden sich die Bedingungen für Neubauten derzeit als schwierig gestalten.
Vor allem Wohnungsbaugesellschaften seien dabei gefordert umzudenken. "Wenn der Neubau nicht realisierbar erscheint, bietet gerade das Umbauen von vorhandenen Nicht-Wohngebäuden zu Wohnungen große Chancen", so Bernd Günther.
"Allein durch den Umbau von Büros, die durch das Etablieren vom Homeoffice nicht mehr gebraucht werden, können viele neue Wohnungen entstehen."
Der Umbau brauche deutlich weniger Material, sagte Günther. "Und ist schon deshalb der passende Weg zu mehr Wohnungen in der Krise."
Titelfoto: IG BAU Nord-West-Sachsen